aber „besondere Gesetze“ ohne Ziel und Tendenz auftreten, wenn
neue Formen und Determinationen sich bilden und durch Selektion
sich erhalten und steigern, so ist entweder Voraussetjung, daß diese
möglicherweise lebensdienlichen Strukturen und Funktionen in
wenigstens hinreichendem Maße den betroffenen Lebewesen schon
vorher zur Verfügung standen, oder sie müssen die ganz neuen
Möglichkeiten dank eines Triebes als zweckmäßig praktisch erfassen
und im Falle einer Urzeugung von Leben oder auch nur einem ganz
neuen Organ müßte geradezu den neuen Gebilden ein Leben und
eine Seele „eingehaucht“ werden, was hülfe ein Sensorium ohne
Sensibilität? Und wäre es gerade nach den eindrucksvollen Worten
N. Hartmanns selbst nicht verzweifelt, die Entstehung ganzer Ket¬
ten von Formen und Determinationen, die sich nur im Bereiche des
Lebens finden bzw. hier angenommen werden müssen, die mensch¬
licher Scharfsinn nicht einmal vorstellen, geschweige denn erraten
kann, einer tendenziösen Entwicklung zuzuschreiben?
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