B. Synthetischer Teil.
Der logische Aufbau der reinen Wissenschaft.
I. Mathematik.
§ 22. Die natürliche Zahlenreihe.
Der wissenschaftliche Ausdruck zunächst des reinen
Verfahrens der quantitativen Setzung ist die Zählung, der
Allgemeinausdruck der Quantität die Zahl. Als solcher ist
sie nicht eine Eigenschaft voraus gegebener Dinge, sondern
hat ihren Ursprung im reinen Denken, d. h. im reinen Setzen
von Beziehung, durch welche zugleich die Termini der Be¬
ziehung erst gesetzt werden. Eine Beziehung nämlich ist
notwendig Beziehung von Etwas auf Etwas; sie setzt somit
notwendig das, worauf Beziehung stattfindet (als das Vorher¬
gehende, Frühere, tzqoteqov), und das auf dieses Bezogene
(Andere oder Folgende, Spätere, voteqov)', oder ein Grund¬
glied und ein Gegenglied; welches Grand Verhältnis dann
in stets gleicher Wiederholung (indem jedes Grundglied einer
ersten Beziehung wiederum Gegenglied zu einem andern
Grundglied, jedes Gegenglied Grundglied zu einem andern
Gegenglied in einer neuen, der vorigen gleichartigen Be¬
ziehung wird) die beiderseits offene, „unendliche“ Reihe
ergibt:
TITTT
Das Verhältnis der Glieder in dieser Urreihe ist zugleich
Sonderung (als allemal Eines und Anderes u. s. f.) und Ver¬
einigung (eben kraft der Beziehung des allemal Vorauf¬
gehenden zum Folgenden und umgekehrt). Darin liegt un¬
mittelbar die dreifache Setzung: 1. des Einen im Sinne
des Ersten oder der jedesmaligen Bezugsgrundlage; 2. des
Einen als der immer gleichartig und zwar in einer Folge
(Mehrheit oder Menge) wiederkehrenden Einssetzung (des
Einers); 3. desjenigen Einen, welches gleichermaßen die