steigerten Ansichten über den Machtbereich der Ge¬
setze, der Unterschied zwischen dem, was er emp¬
fahl, und dem, was bestanden hatte, sein Eifern ge¬
gen den Reichtum und sogar gegen das Eigentum,
all das musste diejenigen Menschen entzücken, die
soeben die gesetzliche Macht erobert hatten und nun,
erhitzt durch den Sieg, beabsichtigten, diese Macht
auf alle Lebensbezirke auszudehnen. Wertvoll war
für sie das Ansehen der beiden Schriftsteller, die un¬
eigennützig gegen die menschliche Willkürherrschaft
den Bannfluch geschleudert und den Text des Ge¬
setzes zu Grundsätzen geformt hatten. Sie wollten
also die öffentliche Gewalt so ausüben, wie sie nach
der Ansicht ihrer Lehrer in den freien Staaten früher
ausgeübt worden war. Sie glaubten, dass sich immer
noch alles dem Gesamtwillen unterziehen müsse und
dass alle Einschränkungen in den persönlichen Rech¬
ten durch die Teilnahme an der öffentlichen Gewalt
reichlich aufgewogen würden.
Sie wissen, meine Herren, was daraus entstanden
ist. Freiheitliche Einrichtungen, die auf der Kennt¬
nis des Zeitgeistes gründeten, wären lebensfähig ge¬
wesen. Das erneuerte Gebäude der Alten ist einge¬
stürzt, trotz vieler Anstrengungen und ungeachtet
vieler heldenhaften Taten, die man bewundern muss.
Der Zusammenbruch war unvermeidbar, weil die
gesellschaftliche Gewalt in jeder Hinsicht die per¬
sönliche Unabhängigkeit verletzte, ohne indessen das
Bedürfnis danach zu zerstören. Die Nation war gar
nicht der Auffassung, dass ein theoretischer Anteil
an einem abstrakten Hoheitsrecht die Opfer wert
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