persönliche Plaudereien sein. Hält sie sie in Ab¬
hängigkeit, so glaubt man in diesen Plaudereien die
Vorbereitung oder Einleitung zu irgendeiner Mass¬
nahme oder zu irgendeinem Gesetz zu sehen.
Zu gleicher Zeit lastet auf den Zeitungen eine
weitere Unzuträglichkeit, von der man zwar sagen
könnte, dass sie neben der soeben genannten ver¬
schwinde. Wenn alles, was sie an Zweideutigem und
Lästigem enthalten, Grund zur Aufregung ist, so er¬
scheint das, was sie an Nützlichem, Vernünftigem
und für die Regierung Günstigem verbringen, dik¬
tiert zu sein und verliert deshalb seine Wirkung.
Sobald irgendwelche Überlegungen nur von sol¬
chen Zeitungen verfochten werden, die dem Einfluss
der Regierung unterstehen, gewinnt man den Ein¬
druck, als rede die Regierung allein. Man sieht darin
keinen Beifall, sondern befohlene Wiederholungen.
Damit man den Ansichten eines Mannes Glauben
schenken kann, muss man ihm die Fähigkeit Zu¬
trauen, das Gegenteil zu sagen, wenn er das Gegen¬
teil dächte. Einmütigkeit erweckt fast immer ein
ungünstiges Vorurteil, und zwar mit Recht; denn
ohne Knechtschaft ist in wichtigen und verwickelten
Fragen nie Einmütigkeit erzielt worden. Jedesmal
wenn in England ein Friedensvertrag veröffentlicht
wird, gibt es Journalisten, die ihn angreifen, die ihr
Land so hinstellen, als sei es verraten, in sein Ver¬
derben, an den Rand des Abgrundes gestossen wor¬
den. Doch das Volk, das an diese Übertreibungen
gewöhnt ist, regt sich darob nicht auf. Es prüft den
Grund der Dinge, und da andere Journalisten den
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