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Hilfe gegen tlie Staufen. Über Strassburg, wo er am 12. Mai1)
verweilte, kam Wilhelm wieder an den Niederrhein, ln den
Monaten Juni und Juli 1251 scheint er sich dann noch weniger
als sonst um das Reich bekümmert zu haben: nutzlos hielt er
sich in den Städten der ihm befreundeten Erzbischöfe von Köln,
Trier und Mainz auf: 8 Wochen lang bewirtete ihn jetzt, wie
die Gesta Treverorum erzählen1 2 3), der eben mit ihm zurück¬
gekehrte Erzbischof Arnold von Trier aufs Glänzendste. Endlich
brach der König gegen Ende des Monats August zur Belagerung
Boppards auf, von wo er im Jahre vorher beim Heranrücken
Konrads unverichteter Sache hatte abziehen müssen. Ob ihm
die Einnahme dieser Stadt diesmal gelang, ist nicht überliefert.
Doch ist es wohl anzunehmen, weil Wilhelm schon im November
wieder „bei Erbenheim im Lager“ s) stand und nicht zum zweiten
Male ohne Erfolg die Belagerung der Stadt, deren Verteidiger,
nachdem König Konrad Deutschland verlassen, eigentlich keinen
Grund mehr hatten, Wilhelm nicht anzuerkennen, aufgehoben
haben wird. Eine bedeutendere Unternehmung gegen die stau¬
fische Partei, welche nunmehr ihres Hauptes entbehrte, auszu¬
führen , dazu besass der König in seinem Stammlande nicht
Macht genug und bei den Fürsten hätte er, da sie ja von der
Ohnmacht des Königs die grössten Vorteile zogen, kaum die
nöthige Unterstützung gefunden, wenn er nicht die wenigen
Überreste des Reichsgutes, die er noch besass, sämtlich ver-
äussern und versetzen wollte.
1) Reg. 103.
2) M. G. SS. XXIV, 412.
3) Reg. 112.
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