Full text: Geschichte des römischen Königs Wilhelm von Holland

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hatte. So erkaufte der Legat am 23. Apr. zu Strassburg *) für 
4000 Mark die Anerkennung Wilhelms von dem Herzog Matthäus 
von Lothringen, welcher dafür versprach, dem König bei 
jeder Unternehmung auf dem linken Rheinufer zu helfen und 
selbst die Truppen dazu auszurüsten, während Wilhelm die 
Kosten der Unterhaltung bestreiten sollte1 2). Trotz der hohen 
Geldsumme war also die Verpflichtung, welche die päpstliche 
Partei eingelien musste, nicht gering. Durch zwei am 29- Apr. 
von Wilhelm selbst ausgestellte Urkunden nehmen wir wahr, 
dass auch der Graf Adolf von Berg zu seiner Partei überge¬ 
treten war; ausser mehreren Höfen verpfändete Wilhelm ihm 
dafür die Reichseinkünfte zu Remagen für 320 Mark3 4). Einen 
noch höheren Preis musste er für die Hilfe des Grafen Walram 
von Limburg geben, den er noch an demselben Tage für sich 
gewann. Für 1200 Mark verpfändete er ihm die bedeutende 
Reichsstadt Duisburg, wegen des Dienstes, welchen er ihm 
gegen die Feinde der Kirche und die seinigen leisten soll“*). 
Will man diese Worte nicht ganz allgemein auf seine Dienste 
Für die päpstliche Partei beziehen, so kann man es vielleicht in 
Zusammenhang bringen mit dem Beginn der Belagerung von 
Aachen, welchen die Jahrbücher von St. Pantaleon grade auf 
den 29. Apr. ansetzen5): der Graf soll Wilhelm also bei der 
jetzt beginnenden neuen Belagerung unterstützen. Hierdurch 
würde diese Angabe der Jahrbücher auch eine urkundliche 
Bestätigung erhalten. Aus allem sehen wir aber, dass Wilhelm 
selbst seine Partei nur durch Yeräusserung von Reichsgut ver¬ 
stärken konnte und also dadurch seine eigenen Mittel nur 
immer mehr verringerte. Allzulange mochte dem Könige die 
Belagerung von Kaiserswerth dauern, welches er ohne Zweifel 
rasch zu nehmen gehofft hatte. Obgleich ihm die meisten sei- 
1) Hinc (i. e. von Köln aus) ascendit ad partes superiores Rheni 
versus Argentinam, ubi honorifice dicilur esse receplus. Ann. S. Pant. 
SS. XXH, 542. Ausg. v. Waitz S. 292. 
2) Böhmer, Reg. 1246 —1313, S. 348 nr. 8. 
3) Reg. 14. 15. 
4) Reg, 16. 
5) M. G. SS. XXII, 543, 3. Nach einer minder guten Hs. begann 
die Belagerung dagegen am 1. Mai. Ausg. v. Waitz S. 292,
	        
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