Full text: Geschichte des römischen Königs Wilhelm von Holland

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war es besonders gewesen, dem er nächst den Bestrebungen 
des Papstes die Krone verdankte, und welcher mit den drei 
rheinischen Erzbischöfen seine Hauptstütze gewesen war. Daher 
begab sich der König jetzt in Begleitung des päpstlichen Legaten 
selbst nach Brabant, um mit dem Sohne des verstorbenen, dem 
jungen Herzog Heinrich III., das freundschaftliche Verhältnis, 
in welchem er zu seinem Vater gestanden hatte, zu erneuern. 
Am 6. Febr. finden wir Wilhelm zu Löwen an der Dyle1). Von 
hier aus begab er sich zugleich nach Seeland und Holland, 
seiner Heimat, die er seit seiner Wahl noch nicht wieder be¬ 
sucht hatte. Wohl 21/* Monate blieb Wilhelm von der Belage¬ 
rung von Kaiserswerth fern1 2); denn erst um die Mitte des 
April, nachdem er Zieriksee, Middelburg und s’Gravenhage 
besucht hatte, kehrte er zurück. Die Angabe der Jahrbücher 
von St. Pantaleon3), dass er nach dem Tode des Herzogs Hein¬ 
rich von Brabant mit dem Legaten Gapocci sich nach Utrecht 
begeben habe, und dass es hier zu Reibereien zwischen ihrem 
Gefolge und den Bürgern der Stadt gekommen sei, worauf der 
König und der Legat unwillig die Stadt verlassen hätten, ist in 
die ersten Tage des April zu verlegen, da der König am 3. Apr. 
zu Utrecht urkundete, und von hier nach Kaiserswerth zurück¬ 
kehrte, wo er am 20. urkundlich4) wieder im Lager ist5). 
Der päpstliche Legat sowohl, wie Wilhelm selbst, fuhren 
während dessen fort, sich Anhänger zu erkaufen, beide mit 
päpstlichem Gelde, Wilhelm ausserdem durch Vergabung der 
wenigen Reichsgüter, die er für sich zu gewinnen vermocht 
1) Reg. 6. 
2) Cardauns im Arch. f. G. des Niederrh. VII, 231 und derselbe, 
Konrad v. H. S. 25 sagt zwar, Wilhelm sei schon am 25. Febr. wieder 
vor Kaiserswerth gewesen und beruft sich dabei auf eine von Meerman 
gedruckte Urkunde Wilhelms, welche datiert ist: in die S. Walpurgis. 
Der Walpurgistag ist aber (cf. Weidenbach, Calendarium) der* 1. Mai, 
während Meerman d. 25. Febr. rectificiert hat. Ihm ist Cardauns gefolgt. 
Dagegen hat schon Böhmer die Urkunde richtig unter nr. 17 zum 1. Mai 
eingetragen. 
3) M. G. SS. XXII, 542, 30 fT. Ausg. v. Waitz S. 292. 
4) Bergh. oork. 1 nr. 455. 
_ 5) Cf. Arch. f. G. d. Niedcrrh. VII, 231.
	        
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