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der Erzbischof sich als treuer Anhänger des Papstes bewies,
ebenso standhaft blieben die Bürger von Köln in der Anhäng¬
lichkeit an Kaiser Friedrich. So geschah es auch, dass den zu
Michaelis sich versammelnden Fürsten von den Bürgern der Ein¬
tritt in die Stadt verweigert wurde1). Gewiss wird der Erz¬
bischof Konrad die Bürger auf jede Weise zum Abfall von den
Staufen zu bewegen versucht haben. Denn ohne Zweifel ist
nur durch die Weigerung der Kölner, die V ersammlung in ihrer
Stadt aufzunehmen, die Wahl selbst bis zum 3. Oclober ver¬
zögert worden: noch in den letzten Tagen vor der Wahl scheinen
Verhandlungen zwischen ihnen gepflogen zu sein; aber ver¬
gebens1 2). Die Versammlung war gezwungen, ihre Berathungen
ausserhalb der Stadt vorzunehmen. Das nur 2 Stunden nörd¬
lich von Köln entfernte, im Gebiete des Erzbischofs am Rhein
gelegene Städtchen Worringen3), bot hierzu eine gute Gelegenheit.
Schon oben ist angedeutet , dass die Versammlung
hauptsächlich von geistlichen Fürsten besucht gewesen sein
muss; aber gehen wir näher auf die Quellenberichte über die
Anwesenden ein. Sicher anwesend waren ausser dem päpst¬
lichen Legaten Capocci die Erzbischöfe Konrad von Köln und
Siegfried von Mainz, die Vorkämpfer des Papstes in Deutsch¬
land, Erzbischof Arnold von Trier4) und Gerhard von Bremen5),
1) Ann. S. Pant. M. G. SS. XXII, 542: (cives) in electione ejus (i. e.
Wilhelmi) portas civitatis clauserant. — Für die Richtigkeit dieser Er¬
zählung spricht die von Wilhelm den Bürgern am 10. Oclober 1247 zu
Neuss ausgestellte Urkunde. Reg. 2.
2) Erst nach der Wahl gelang es dem Erzbischof für König Wil¬
helm von den Bürgern Einlass in die Stadt zu erhalten, nachdem letz¬
terer ihnen die grössten Zugeständnisse gemacht hatte. Siehe darüber
weiter unten S. 21. 22 ff.
3) Leber Worringen als „Wahlort“ vgl. S. 17, Anm. 2.
4) Ihre Anwesenheit bestätigen: ann. S. Pant. SS. XXII, 542, 3.
Gesta Trev. SS. XXIV, 411, 23. Menconis chron. SS. XXIII, 541, 18
und die Erkunden bei Bohner, reg. imp. 1246—1313, S. 315, nr. 40
und S. 348 nr. 6.
5) Cardauns, Konrad, 24, nennt ihn Gerold, ohne diesen Namen zu
begründen. Nach Gams, series episcoporum 263 regierte aber ein Ger¬
hard als Erzbischof von Bremen 1219—58, nicht Gerold. Die Anwe—