tur „Ms. chartaceorum“ der Ansbacher Schlossbibliothek, in der die Handschrift einige
Zeit verwahrt wurde. 14 Zwischen diesen beiden Blättern und am Ende der Handschrift
band man jeweils eine Ansetzfalze (123 x 300 mm) aus Pergamentseiten eines Antiphona-
les des 14. Jahrhunderts;31' auch die Lagen wurden durch Pergamentstreifen desselben li¬
turgischen Buches verstärkt. Auf der Versoseite erscheint der Name „Albrecht Ernst“, der
allerdings keine Rückschlüsse auf den Vorbesitzer der Handschrift zulässt. Dieser Eintra¬
gung gegenüber steht ein Sinnspruch in derselben Handschrift des 16. Jahrhunderts: „sagt
Er euerem Ritter nebenbey daß vor dem thor iz ochs feyl sey“. Auf der folgenden Blatt¬
rückseite ist die Akzessionsnummer „Acc. 151“ zu lesen, diese Inskription entstand wohl
als der Codex für die Königliche Bibliothek zu Berlin aus den Beständen Büschings 1829
ersteigert wurde. 1,1 Nach dem Schlußsatz sind die Buchstaben „M. S.“ und darunter „I. L.
d. s.“ zu lesen. Die Initialen „M. S.“ könnten auf den Schreiber hindeuten, die darunter
auf den Auftraggeber, wobei die Abkürzung „d. s.“ als „dicit salutem“ aufgelöst werden
könnte.
Die Papierseiten des Codex haben ausschließlich ein Wasserzeichen'1 in Form einer
hohen Krone mit zweikonturigen Bügeln, auf denen jeweils drei Perlen sitzen, darüber
steht auf einer Kugel ein konturiges Kreuz ohne Beizeichen. Der Kronenreif ist mit fünf
Perlen geschmückt und die Kronzacken laufen in einer trikonchalen Form aus. Nach
Charles M. Briquet wurden einige Papierlagen mit dem Wasserzeichen in Nürnberg von
Hans Vogel und seit 1489 von Nicolaus Ketzler ge- bzw. verkauft. ls Allerdings ist nicht
zu klären, ob das Papier in Nürnberg geschöpft wurde, denn die Lagen können auch an-
314 Siehe oben in diesem Kapitel S. 44f. vor allem das Zitat aus Philipp Wilhelm Gerckens Bibliotheksreisen
und das Kapitel 3.1., S. 45—47.
315 Am Schluss ist eine auf dem Kopf stehend Ansetzfalze eingefügt. AUSST.KAT. ADERLASS, S. 136. Auf
Grund der starken Beschneidung ist es kaum möglich, den Text zu identifizieren.
316 Der runde Stempel der Königlichen Bibliothek („Ex Bibliotheca Regia Berolinensis“) ist auf den folgen¬
den Blättern zu sehen: Bl. 31* (obere Hälfte des Stempels); Bl. 4^ (untere Hälfte) und auf Bl. 21v* (gesam¬
ter Stempel).
317 Auf dem Papier der Kapitelverzeichnisse befindet sich das Wasserzeichen ebenfalls. Auf insgesamt 232
Blättern der Handschrift ist das Wasserzeichen zu erkennen, die teilweise auf dem Kopf stehend in den
Buchblock eingebunden worden sind. Die folgenden Blätter sind richtig eingebunden: 8*—10*, 4f., 7, 10,
12£, 23, 28, 32-34, 36, 38, 52, 54, 57£, 61, 64, 70, 77£, 81-84, 97, 101, 104£, 112, 116£, 120, 126, 134,
136, 140, 142, 145£, 148, 154£, 159, 163, 169, 173-175, 178, 185, 188£, 198, 201, 205, 209-211, 214,
216, 223, 225, 231 £, 246, 25l£, 254-257, 263-265, 269-271, 283, 299, 303, 307, 310, 315, 328-330,
335-337, 340-342, 361£, 366, 375, 377£, 380, 382£, 385, 391, 396£, 412, 416-418, 423^125, 427£, 439,
444, 21 *£ Die verkehrt eingebundenen Wasserzeichen sind auf den Blättern 4*, 12*£, 14*, 15, 19—21,
25£, 42£, 45, 49-51, 53, 55, 63, 69, 72, 74, 87, 90-93, 98, 103, 109, 114, 119, 125, 129£, 133, 143, 151,
158, 160, 162, 171 £, 177, 181, 183, 186, 192£, 196, 200, 202, 206£, 221, 224, 239, 241r+v, 242-245, 259,
273, 276-278, 282, 284, 286, 288£, 292£, 296, 306, 314, 319, 322-324, 343, 357£, 360, 367, 369, 371, 372,
376, 398, 400, 403, 407-409, 411, 429, 431, 433, 435, 442, 446, 448£, 15*£, und 20* zu identifizieren.
318 Das Wasserzeichen entspricht dem Typ BRIQUET 21923, S. 296, Nr. 4892; WEGENER 1928, S. 114. Aul
der Homepage von Piccard-Online lässt sich kein Typ dem Wasserzeichen zuordnen: www.piccard-
online.de/struktur.phpPanzeigeKlassi^OSS.003.001.007.002&klassi=033.003.001.007&sprache= (aufge¬
rufen am 31.01.2012 um 11:40 Uhr). Vgl. hierzu auch das Wasserzeichen zu einer Zeichnung aus der
Wolgemut-Werkstatt MUS.KAT. ZEICHNEN VOR DÜRER, Kat.Nr. 67, S. 194 und Abbildung des Wasser¬
zeichens auf S. 418.
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