Full text: Landesherrliche Finanzen und Finanzverwaltung im Spätmittelalter

LA Speyer, B 3, Nr. 667, ¡494/95 (Naturalien) 
Die Rechnung der Kellerei Kirkel aus dem Jahre 1494/95 betr. Naturalien 
Landesarchiv Speyer, Bestand B 3, Nr. 667 (fol. 0-28) 
Die Rechnung, besteht aus einem einzigen Heft mit 14 Lagen Papier. Auf fol. 2' 
wurde die quitancie (fol. 1) der Pfalzgräfinmutter Johanna Jur den Keller Albrecht 
zu Kirkel betr. das Rechnungsjahr 1493/94 eingeklebt. Außer dieser Rezeßurkunde 
gibt es als weitere Beilage auf dem bei der Foliierung ungezählten und unbe¬ 
schriebenen Blatt 8 eine darauf aufgeklebte Liste der Vorräte im Hofhaus (fol. 8). 
Der Bindfaden, mit dem das Heft in den Buchdeckel eingebunden war, fehlt, so daß 
es heute lose im Einband liegt. Das erste und das letzte Blatt des Heftes (fol. 0 und 
28) waren am äußeren Blattrand, sei es versehentlich, sei es durch einen Wasser¬ 
schaden, an die Innenseiten des Buchdeckels geklebt. Die Blätter 9-14 sind unbe¬ 
schrieben. Es fällt auf, daß die in der ersten Llälfte des Heftes (auf den beschriebe¬ 
nen folia 0-7) verwendete Handschrift nur noch in der auf fol. 15' beginnenden 
Brotrechnung in den ersten drei Überschriften, den Summen und den restlichen 
zwei Seiten (fol. 27v und 28 j vorkommt, während die meisten Buchungen der Brot¬ 
rechnung (fol. 15‘-27j von anderer, wesentlich saubererer Hand stammen; hat 
hier der Keller einen Gehilfen schreiben lassen? Auf der Rezeßurkunde (fol. 1) 
sind Teile eines Wasserzeichens zu erkennen, das über einer Initiale (?) ein Herz 
und darüber eine Krone zeigt, während man auf fol. 5, 7, 9, 20 und 22, meist nahe 
der Mittelfalz, den gleichen Stierkopf mit breiten Nüstern und einem T auf einer 
Stange wie bei Rechnung Nr. 638 entdeckt. Eine Überschrift fehlt; man darf ver¬ 
muten, daß sie auf dem fehlenden Heft der Geldrechnung stand. Stattdessen begin¬ 
nen die Buchungen mit der Einnahme an Korn bei der Amtsübergabe (vffliberung) 
unvermittelt auf dem ersten Blatt des Rechnungsheftes (fol. 0). Dort findet sich 
auch keine Jahreszahl, sondern nur von der Hand eines späteren Archivars die 
nachträgliche Überschrift Kirckler Kellerey-|Rechnung. Deshalb blieb bereits der 
im pfalz-zweibrückischen Archiv erfolgte Aufdruck auf dem Etikett des Einband¬ 
deckels Kirckle(r) Kellerey | Re(c)hnung | DE | ANNO ... unvollständig. Die auf fol. 0 
mit Bleistift von einer Hand des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts in deut¬ 
scher und lateinischer Schreibschrift eingetragene Datierung wohl 1493 (Invoca¬ 
vit) | bis 1494 (Inv.) beruht allein auf der Datumsangabe der Rezeßurkunde (fol. 
Ij. Da den Rechnungsheften aber in der Regel die Rezeßurkunden des Vorjahres 
beigejügt sind, weil die hierin bescheinigten Überträge vom Keller im folgenden 
Jahr mit verrechnet wurden, dürfte die vorliegende Rechnung (Nr. 667) des Kellers 
Albrecht eher in das Jahr 1494/95 zu datieren sein. 
[01] Inna(me) körn von der vffliberüng 
It(em) 160 maller von der vff]liberüng entpfane(n). 
[0'] Inna(me) schaff vnd zinsskorn 
It(em) 12 maller korns zu | Erbach entpfanen schaff. 
It(em) 4 maller schaffkorn | zu Lempach entpfanen in|halt des zinssbuchs. 
It(em) 7 maller zu Hasseil | entpfanen inhalt des | zinssbuchs. 
It(em) 2 maller 2 fas zu | Rorbach entpfanen in|halt des zinssbuchs. 
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