ge des DMV, später auch der RGO bei den betrieblichen Ausschusswahlen bekanntA
Nichtsdestotrotz wäre es von unermesslichem Wert, wenn noch mehr interne Doku¬
mente aus den Gewerkschaften oder Parteien auftauchen würden, auf deren Basis eine
umfassende Sozialgeschichte der lokalen Organisationen geschrieben werden könnte.
Weitere Desiderata wären zu benennen. Mehrfach erwähnt wurde der Mangel an
Ego-Dokumenten, der die individuelle Akteursperspektive bisweilen in den Hinter¬
grund treten ließ. Hier könnten bislang unentdeckte, womöglich in Privatbesitz befind¬
liche Dokumente Abhilfe schaffen und die vorliegende Studie um wichtige Blickwinkel
ergänzen. Die Studie ist ferner in ihrem zeitlichen Rahmen begrenzt auf die Zeit vor
der nationalsozialistischen Herrschaft. Es wäre interessant zu fragen, wie sich die bei¬
den Werke und insbesondere die Arbeiterschaften unter totalitären Vorzeichen fortent¬
wickelten und ob es Formen kollektiven oder individuellen Widerstands gab. Zuletzt
projektiertes Unterfangen dürfte allerdings ebenfalls durch die schwierige Quellenlage
erschwert werden. Für den Zeitraum nach 1945 ist sicherlich der Wiederaufbau der poli¬
tischen Arbeiterorganisationen ein interessantes Themenfeld, zumal unter den Sonder¬
bedingungen des Saarstaates unter Johannes Hoff mann. Hier wäre die Frage nach perso¬
nellen, organisatorischen und programmatischen Kontinuitäten innerhalb der Parteien
und Gewerkschaften zu klären.
15 Vgl. dazu noch einmal Ebenau 1990, S. 65 und 8z f.
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