von 1901 bis Oktober 1911. Jede Person wurde mit einer Ordnungszahl versehen,453 es
folgten Name und Vorname, bisweilen Informationen zum Familienstand, das Alter
oder Geburtsdatum, der Herkunftsort oder die Herkunftsregion, der Beruf oder das
Gewerbe, in dem der Neuankömmling tätig war, die Konfession, die Art der Legitima¬
tionspapiere, die Adresse in Neunkirchen sowie zuletzt das Datum der Ankunft und
gegebenenfalls der Weiterreise. Da also Angaben sowohl zur Herkunft als auch zum
Beruf gemacht werden, lässt sich die regionale Provenienz der Hüttenarbeiterschaft
zuverlässig nachzeichnen. Allerdings gestaltete sich die Identifizierung der Geburtsor¬
te nicht immer als einfach und einwandfrei durchführbar, da bei vielen eingetragenen
Personen nur der UrsprungsVzztfA also in der Regel Preußen oder Bayern, festgehalten
wurde. Manche Orte waren zudem nicht zu entschlüsseln, zum Teil auch wegen einer
kaum lesbaren Handschrift. In einigen anderen Bereichen tauchten ebenfalls Lücken in
der Informationskette auf, so blieben etwa die Rubriken für Alter oder Konfession des
Öfteren unausgefüllt. Informationen zum Familienstand fehlen sehr oft. Generell wird
die Informationsdichte größer, je weiter man sich der Gegenwart nähert.
Aus thematischen wie arbeitstechnischen Gründen musste eine Auswahl des Materi¬
als vorgenommen werden. Kaum der Erklärung bedürftig ist der Umstand, dass die Re¬
ferenzgruppe anhand der Berufs- beziehungsweise Tätigkeitsbezeichnung in der Rubrik
„Stand oder Gewerbe“ ausgewählt wurde. Hierbei wurden dann lediglich solche Perso¬
nen berücksichtigt, die sich einwandfrei der Hütte zuordnen ließen, wenn also das Wort
Hütte(n) in einem Kompositum auftauchte oder es sich um einen Beruf handelte, der
nur im Hüttenbetrieb anzufinden war, beispielsweise „Puddler“. Nicht berücksichtigt
wurden unspezifische Angaben wie „Arbeiter“ oder „Tagelöhner“, denn in diesem Falle
war nicht klar, ob die Person tatsächlich im Neunkircher Eisenwerk arbeitete. Das Ma¬
terial insgesamt ist äußerst umfangreich, daher musste eine Auswahl getroffen werden.
Die Wahl fiel auf die beiden Buchstaben A und MA4 Diese Vorgehensweise versprach
einen repräsentativen Ausschnitt zu liefern und ließ auswahlbedingte Verzerrungen als
unwahrscheinlich erscheinen. Unter dem Buchstaben A fanden sich 401 Personen, un¬
ter dem Buchstaben M 1.689. Die Gesamtmenge der Referenzgruppe beträgt demnach
2.090 Hüttenarbeiter.455
453 Die Nummerierung begann in jedem Jahr jeweils von neuem. Wenn weiter unten einzelne Beispiele
erläutert werden, wird auch jeweils in der Fußnote auf die Ordnungszahl und das entsprechende Jahr
verwiesen, um die exemplarischen Fälle für den Leser transparenter darzulegen.
454 Bibliographische Angaben der verwendeten Fremdenbücher: Neunkircher Fremdenbücher, Buch¬
stabe A, 1861-1900; Neunkircher Fremdenbücher, Buchstabe A, ¡901-1911; Neunkircher Fremdenbü¬
cher, Buchstabe M, 1861-1900; Neunkircher Fremdenbücher, Buchstabe M, 1901-1911. Alle in: StA Nk,
Bestand: Akten. Die folgenden Berechnungen beziehen sich zumeist auf die Gesamtmenge der aus
den verwendeten Fremdenbüchern entnommenen Stichproben, d. h., die Angaben sind auf Grundlage
dieses bibliographischen Verweises nachzuvollziehen. Die Fremdenbücher sind nicht paginiert, sodass
keine präzisen Seitenangaben möglich sind.
455 Doppelnennungen tauchten hier und da auf, wenn eine Person mehrfach für kürzere Zeit im Neun¬
kircher Eisenwerk Beschäftigung fand und sich in der Stadt ansiedelte.
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