Full text: Die Prinzessin von Ahlden und Graf Königsmark in der erzählenden Dichtung

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Ms ihm bei der Fortsetzung des poetischen Briefwechsels der Rat wird: 
„Soll die Liebes-Gluht zerrinnen / 
So vermeiden kluge Sinnen / 
Was sie in das herze streut", 
entfernt er sich gehorsam und vertauscht den Dienst des Rmor mit dem 
des Mars. Lr wird als Held vorgeführt,- im Kampfe mit den Galliern 
(Franzosen), dann mit einem Bären. Bus dessen Klauen befreit er, 
von der „Martialischen Übung" zurückkehrend, die Geliebte, die inzwischen 
ihren Bräutigam vor Silvicbateau (Philippsburg) verlor. Doch die 
Heldentat bringt ihn seinen Wünschen nicht näher; denn Oorimene ist 
abermals verlobt, mit dem Erbprinzen von Verona (Hannover; einmal 
so, einmal Verano von dem flüchtigen Verfasser genannt). Das Spiel 
erneut sich, die Geliebte erteilt ihrem Seladon, wiederum der harten 
Notwendigkeit gehorchend, den Rbschied; diesmal in Prosa. Nun führt 
der Rutor seinen Grafen über venaruta (Dresden) und Vinaquila (Wien) 
nach „Madrit“ und läßt ihn dort in der Geschichte eines andern Helden 
untertauchen. Um jedoch die Spannung aufrecht zu erhalten, stellt er 
dem Leser schnell noch die Contessin Adina (Gräfin platen) vor, deren 
Tätigkeit vorläufig nur darin besteht, ihre Blicke umsonst an OeinarsiZ 
zu verschleudern. 
Die 2. Station der Handlung bildet der Hof von Verona. Das 
alte Lied, „heftige Unfälle" von Liebe beim Unblick der Frau Herzogin 
zwingen den heimgekehrten Ritter Toggenburg, sich aus dem Bereich der 
gefährlichen Uugen auf ein benachbartes Landgut zu retten, um dort 
in Einsamkeit seiner Sehnsucht zu leben. Leider kann er es nicht 
hindern, daß Mitglieder der Hofgesellschaft sich zu seiner Begleitung 
einladen, darunter Adina, die nun ihre Uetze nach ihm lauslegt. Damit 
hat sie keinen Erfolg, muß vielmehr bemerken, daß der Graf ihre Glut 
auf einen freund abzulenken sucht. Daher kehrt sie wütend nach 
Verona zurück, kann sich jedoch nicht enthalten, sehr bald wieder die Wühler 
auszustrecken. Die Güte fruchtet wieder nichts. Ulso Gewalt! Sie 
denunziert dem Herzog die Liebe des von neuem in Verona einge¬ 
troffenen Grasen. Zwar erhält sie zunächst schlimmen Lohn: im ver¬ 
trauen auf die Treue seiner Gattin läßt sie der Fürst (ein zahmer 
Georg Ludwig!) gefangen setzen. Dennoch hat das Gift in ihm gewirkt, 
so daß er den verkehr der Rngeschuldigten belauert. Zwei durchaus 
unverfängliche Unterredungen unter vier Rügen, die er sieht, aber nicht 
hört, verstärken den verdacht. Er gibt Adina frei, heißt sie ein corpus 
delicti schaffen und überliefert ihr im Falle der Schuld den Grafen.
	        
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