Praktik. 3. Philosophie der Erziehung.
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sie aussagt, daß und warum sie über ihn nicht auszusagen
hat. Sie hat es vielmehr auch in diesem letzten nur mit sich
selbst, und besonders hier nur mit ihrer eigenen Selbstbe¬
grenzung, nicht aber in irgendeinem Sinne, weder positiv
noch negativ, mit Gott zu tun. So bleibt sie bis zuletzt Ka¬
tegorienlehre und nichts anderes.
Was aber für die Praktik alle diese hier nicht mehr zu be¬
handelnden Fragepunkte der Philosophie zu bedeuten haben:
die Frage der Poiesis, die Frage der Subjekt-Objektivität,
und die Frage nach dem letzten auch Ober-Subjektiv-Objek¬
tiven, die Frage nach Gott und die durch diese Frage selbst
eigentlich gegebene letzte Selbstbegrenzung der Philosophie,—
dies alles bliebe noch zu untersuchen und um seine Bedeutung
für die Praktik zu befragen. Daß in der Tat nichts davon
für sie gleichgültig bleiben kann, leuchtet wohl so schon ein.
Unsere „praktische Philosophie“ ist also freilich immer noch
sehr unvollständig geblieben. Immerhin konnte auf manches
von dem Fehlenden ein Vorblick getan werden, und ist viel¬
leicht gerade genug davon gesagt worden, daß Sie in eigenem
Weiterdenken das Wesentlichste davon auch wohl selbst zu
finden vermögen. Und so darf ich die Vorlesung hiermit be¬
schließen.