Praktik. 3. Philosophie der Erziehung.
527
zelnen bedeutet; jenes, HegeFsch gesprochen, das An-sich
des Bildungsgehalts, dieses das Für-sich, oder die Konzen¬
trierung des bloß seienden Bildungsbestandes auf die einzel¬
nen Konzentrationspunkte, damit der ,,eine Geist“ jedem
eigen und eben damit ,,allen gemein“ sei. Die Innenkonzen¬
tration aber (das ergab sich schon längst) geht notwendig
Hand in Hand mit der Außenentwickelung. Denn auch hier
gilt das Gesetz der ,,größten Kraft im Kleinsten“, indem
wirklich in jedem Punkte die eine und selbige Allkraft wirkt.
So ergibt sich eine Steigerung, eine Selbstpotenzierung zu¬
gleich der Individuität (nach innen) und der Gegenseitig-
keitsbeziehung (nach außen) bis zur Universalität, in durch¬
gängig gegenseitiger Entsprechung; so zwar, daß der Gewinn
jeder niederen Stufe für alle höheren erhalten bleibt. Die
Grundstufen sind und können nur sein: Beschlossenheit in
sich, Auf Schließung und Wiederzusammenschluß zu inten¬
sivster Einheit; welcher Gang, nicht als durchaus identischer
Kreisgang, sondern in spiraliger Fortschreitung, sich immer
neu und neu vollziehen mag. Denkt man sich die absolute
Individuität als absoluten Nullpunkt, die absolute Univer¬
salität als absolutes Unendlich, so ist die ganze dazwischen¬
liegende Stufenreihe durch beide zusammen, durch ihre
zwingende wechselseitige Hingewiesenheit aufeinander der
Richtung nach gegeben. Dazwischen liegt dann das, was wir
allein kennen, die von Punkt zu Punkt (nämlich relativem
Anfangs- und Endpunkt) sich entwickelnde Reihe, in der
jeder Schritt wieder seinen relativen Null- und Endlichkeits-
Punkt hat. Die Wechselbezüglichkeit aber zwischen dem An¬
fangs- und Endpunkt, derzufolge Alles in Einem, Eines in
Allem ist, gilt hier wie dort, nur daß das Eine und das Alle
im einen Fall absolut, im andern Fall relativ, nämlich für den
einzelnen Schritt des unendlichen Fortgangs, zu verstehen ist.
Aller Sinngehalt ist, als einer und derselbe, in allem und
in allen; er braucht keinem erst von außen her gegeben zu