Einleitung Wohlfahrt und Humanität (Menschheit) zum Ausgangs¬
punkt und zur systematischen Grundlage ihrer Dar¬
legungen zu machen. Sie gehen von dieser Spannung
darum aus, weil sie ihre logische Notwendigkeit und ihre
ethische Unerläßlichkeit einsehen. Und indem sie diese
Spannung begründen, offenbaren sie den tiefen, tragi¬
schen Antagonismus und Antinomismus, der allem Leben
und allem menschlichen Handeln unaufhebbar eignet.
Und erst sie tragen deshalb neben ihrem logischen Recht
auch eine eigentliche ethische Wahrheit in sich. — Möge
dieses Urteil als eine persönliche Zustimmung und als
ein persönliches Bekenntnis zur Ethik Platos und Kants
aufgefaßt werden. Diese beiden Systeme scheinen mir
erwachsen aus einem unmittelbaren Erleben der ethi¬
schen Probleme, der ethischen Problematik.-
Bei der Fertigstellung des Bändchens hat mich Herr
Dr. phil. Christian Herrmann insofern in der um¬
fassendsten Weise unterstützt, als er unter Zugrunde¬
legung der oben entwickelten Gesichtspunkte die eigent¬
liche Auswahl selbständig vorgenommen hat. Für seine
verständnisvolle, mit Anteilnahme, Umsicht und Sorg¬
falt durchgeführte Hilfe, die sich auch auf die Durch¬
sicht der Korrekturen erstreckte, sei ihm auch an dieser
Stelle der herzlichste Dank nachdrücklich ausgesprochen.
Zugleich danke ich auch hier auf das verbindlichste den
zu Beginn jedes Kapitels in der Anmerkung genann¬
ten Verlagsbuchhandlungen, die in entgegenkommender
Weise ohne weiteres ihre Erlaubnis zum Abdruck der
betreffenden Original stellen erteilt haben.
Berlin, Ende November 1923.
Arthur Liebert.
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