Opfer fordern darf und sie erhält, weil sein
Gefühl, für die Zeit und Nation notwendig zu
sein, von Tausenden geteilt wird, sie bis ins
Innerste umgestaltet und zu Taten befähigt,
denen sie sonst nicht gewachsen wären.
227
Es gibt Tugenden für Führer und Tugenden
für Geführte. Auch zu den letzten gehört,
daß man Wesen und Ziele echter Politik be¬
greift. .. . Sich als Material für große Führer
erziehen, in stolzer Entsagung, zu unpersön¬
licher Aufopferung bereit, das ist auch eine
deutsche Tugend.
228
Es gibt eine Art des Befehlens, die das Gehor¬
chen zu einer stolzen, freien und vornehmen
Gewohnheit macht.
229
Wer kein Ich zu opfern hat, sollte nicht von
Gefolgstreue reden. Er läuft nur hinter jemand
her, dem er die Verantwortung aufgeladen hat.
230
Diener des Staates sein ist eine aristokratische
Tugend, deren nur wenige fähig sind.
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