Denken Spenglers einen wesentlichen Rang behaupten.,
wie Persönlichkeit, Geschichte, Krieg, Recht, Staat,
Tradition usw., und die zugleich etwas von Spenglers
geistiger Physiognomie, von seiner Art Zusehen und
die Welt zu erfassen, dem Lesenden mitteilen. Es
sind gelegentlich selbst überspitzte Formulierungen
und inhaltliche Härten nicht vermieden, wenn sie
etwas wirklich Charakteristisches gaben.
Durch den Ausschluß der Hauptlehren über Kau¬
salität und Schicksal, Dasein und Wachsein, die
Kulturseele usw., hat sich von selbst der Schwer¬
punkt nach einer anderen Seite verschoben : der
Mensch, sein Wesen und sein Leben, sein Verhält¬
nis zum Nachbarmenschen, zur Umwelt besonders
des Staates, zu den üb er weltlichen Mächten des Schick¬
sals und der Gottheit, steht hier im Vordergründe.
Z u diesem Bilde tragen besonders die zahlreichen
Stellen aus dem unveröffentlichten Nachlaß bei, die
eben deshalb so stark herangezogen sind.
Das Register am Schluß des Buches soll es ermögli¬
chen, Zeit und Werk auf zu finden, woher die einzel¬
nen Sätze stammen. Die im Text gekennzeichneten
Stellen aus dem Nachlaß sind hier nicht nach Her¬
kunft und Titel auf geführt, weil ihre Entstehung
im Zeitraum von zwei Jahrzehnten eine genaue, zeit¬
liche und sachliche Einordnung oft unmöglich macht.
Weggefallene Stellen sind durch Pünktchen, größere
Auslassungen durch Absatz im Zitat gekennzeichnet.
Sperrungen im Text, Rechtschreibung und Zeichen¬
setzung sind, wo es nötig schien, geändert oder ver¬
einheitlicht worden. H. Konihardt