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Für den lebendigen Menschen ist es ganz
gleichgültig, ob er an Willensfreiheit glaubt
oder nicht. Welche Folgerung er daraus zieht,
ist wichtig - denn daran erkennt man, ob
er ein Schwächling ist oder nicht. Alles ist vor¬
ausbestimmt: also ist mir diese große Aufgabe
bestimmt.
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Der Einzelne ist frei. Er tut, was er will. Aber
gerade der große Einzelne will, was die Zeit
will, nämlich die kommende Zeit.
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Der bedeutende Mensch lebt so, daß sein Da¬
sein ein Opfer an seine Idee ist.
Der Sinn, den man dem eigenen Leben gibt,
ist ein Zeugnis der Selbstachtung.
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Der Schaffende fühlt sich frei. In jeder Tat
liegt Freiheit. Jede Tat, auch die mißlingende,
ist dem W7esen nach ein Sieg des freien Willens.
H
Wenn eine große weltgeschichtliche Situation
gegeben ist, nimmt der erstbeste den Platz
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