Fehlerbeseitigungen an SABINE endgültig eingestellt wurden, war die Saarlän¬
dische Bibliographie als Datenbank gerade fertiggestellt; letzte Fehler wurden nie
beseitigt. Trotzdem war die Datenbank für die kommenden zehn Jahre eine solide
und verlässliche Arbeitsgrundlage für die Bearbeiter.
Zunächst diente SABINE sowohl als Erfassungsinstrument und als OPAC
(Online Public Access Catalogue) der Saarländischen Bibliographie. Als die Saar¬
ländische Universitäts- und Landesbibliothek 1998 ihre Bestände in den Südwest¬
verbund überführte, blieb die Bibliographie als einzige Anwendung in SABINE
zurück. Die Titel wurden in SABINE erfasst und dann mit Sacherschließung ver¬
sehen. Für die Benutzung kam der BRS-Web-OPAC zum Einsatz, den auch die
Bibliothek von 1998 bis 2003 verwendete. Seine Benutzungsoberfläche war klar
und ansprechend gegliedert, aber seine Such- und Ausgabefunktionen befriedigten
nicht immer.
Ein Wechsel dieser Arbeitsumgebungen wurde letztlich durch Altersschwäche
von SABINE erzwungen; Es wurde zunehmend schwierig, die Laufzeitumgebung
der Datenbank, die nicht mehr gepflegt wurde, an das sich weiterentwickelnde Be¬
triebssystem anzupassen und die Hardware von Anfang der neunziger Jahre wurde
emeuerungsbedürftig. Eine Ablösung war notwendig, sollte das System nicht
irgendwann plötzlich ausfallen.
Die Wahl für die Bearbeitung der Saarländischen Bibliographie fiel auf den
Südwestverbund, wo sich auch bereits die Bestände der Bibliothek befanden. Die
Problematik war die gleiche wie bei der Wahl von SABINE, nämlich eine Bib¬
liographie in einem Bibliotheksverbundkatalog zu führen, der zunächst einmal als
„Zentralkatalog4' den Standort von Büchern nachweist. Doch die Vorteile über¬
wogen: Der Verbund verfügte über eine mehr als gleichwertige Erfassungsum¬
gebung mit Normdateien und bot Garantien der technischen und institutionellen
Sicherheit. Der Betrieb der Saarländischen Bibliographie würde nicht mehr von
einer lokalen EDV-Abteilung oder Sparzwängen des Haushalts abhängen.
Die Vorarbeiten für das Überführen der Daten begannen 2004. Zuerst musste
die Stellung und Anlage der Saarländischen Bibliographie im Verbundkatalog defi¬
niert werden. Sie erhielt den Status einer Bibliothek und im Lokalteil der Titelauf¬
nahme wurden ihre Sacherschließung und weitere lokale Elemente untergebracht.
Ein Verzeichnen der Sacherschließung im Haupttitelsatz schied aus, da dort für die
eigene Systematik und die Form- und Sachaspekte keine Kategorien vorgesehen
waren. Zudem waren die Schlagwörter der Bibliographie nicht RSWK (Regeln für
den Schlagwortkatalog)-konform. Ein Umarbeiten des Bestandes erschien ange¬
sichts der einzulesenden 57.000 Titel nicht machbar.
Zum Einlesen musste aus den Titelaufnahmen der Saarländischen Bibliographie
eine spezifische Einlesedatei erzeugt werden, für die Dr. Kowalk erneut das
Programm schrieb und das die Abteilung Saarländische Bibliographie austestete.
Das Einlesen der Daten erfolgte dann im Sommer 2005 und verlief ohne größere
Zwischenfalle. Die Korrekturen von Dubletten- und Fehlermeldungen hielten sich
im erwarteten Umfang und wurden in der Folgezeit zügig abgearbeitet.
Für die Benutzung wurde im Rahmen einer Projektstelle ein OPAC auf Basis
von MySQL entwickelt. Nachdem er fertiggestellt war, fehlten in der Saarlän¬
dischen Universitäts- und Landesbibliothek die Kapazitäten, diesen OPAC in Be¬
trieb zu nehmen und zu betreiben. Als Ergebnis blieb, dass die Saarländische Bib¬
liographie auch den OPAC des Südwestverbundes nutzen musste. Was zunächst
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