erscheinen werde, wurde 1998 beschlossen, die Herstellung einer weiteren Druck¬
ausgabe in Angriff zu nehmen, um die Lücke zu den bisherigen Bänden ab 1990 zu
schließen. Die Erstellung erfolgte in drei Schritten:
1. Ein Ausgabeprogramm musste geschrieben werden. Es reichte nicht, die Titel in
der Datenbank zu haben und sie darin recherchieren zu können: Die Ausgabe in
einer Datei, nach Systematik und Ortsteil geordnet und mit gliedernden Schlag¬
wörtern unterteilt, durch ein Verfasser-, Stichwort- und Schlagwortregister er¬
schlossen und im Katalogkartenformat nach RAK richtig präsentiert, stellte eine
eigene Herausforderung dar. Dr. Wolfgang Kowalk war freundlicherweise be¬
reit, dieses Programm zu schreiben. Allerdings gestaltete sich das Erstellen und
Austesten schwieriger und langwieriger als erwartet.
2. Die Korrekturen des Titelmaterials aus der Datenbank für die erste Druckaus¬
gabe waren auf Grund der Vorgeschichte besonders umfangreich und lang-
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wierig .
3. Der Satz wurde vollständig im Haus mit LaTeX realisiert. Der Druck erfolgte
im Elektrodruck in kleiner Auflage39 40 und den Vertrieb übernahm die Bibliothek.
Als Berichtszeit wurde die Fünfjahresperiode von 1991-1995 gewählt. Die
Erstellung von Zweijahresausgaben bei einem solchen Rückstand bringt für den
Benutzer keinerlei zusätzlichen Gewinn und der Zeitraum fiel zudem mit dem
Bearbeitungszeitraum des früheren Bearbeiters, Rudolf Lais, zusammen. Eine
Projektstelle für zwei Jahre ermöglichte es, die Rückstände und Korrekturen
abzuarbeiten und das Ausgabeprogramm auszutesten. 2002 erschien dann der Band
16 (1996-2000) und ein dreiviertel Jahr später, 2003, der Band 17 (1996-2000),
denn die Projektstelle war um fünf Monate verlängert worden41.
4.3 Der Übergang zum Südwestverbund
Die Entscheidung, die Saarländische Bibliographie im Bibliothekssystem SABINE
zu realisieren, band das Schicksal der Bibliographie an die Entwicklung der Kata¬
logisierung der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek. Im Herbst
1996 entschloss sich die Universität, SABINE nicht mehr weiterzuentwickeln und
dafür ein neues Bibliothekssystem zu erwerben. Für die Bibliographie war dies
eher ein Glücksfall, denn das Entwicklungsteam hatte nun etwas Zeit, die Biblio¬
graphie als Datenbank einzurichten. Als im Juli 1997 die Entwicklungen und
39 Die technische Erstellung vom Abzug aus der Datenbank bis zum fertigen Satz ist da¬
gegen nur eine Frage von wenigen Stunden.
40 Bei diesem Verfahren kann jederzeit preiswert in kleinen Mengen nachgedruckt werden,
das spart Lagerbestände. Die Preise von EUR 35,- bzw. 45.- lagen im Bereich der Her¬
stellungskosten: Das Ziel war, die Bände für die Abnehmer, im wesentlichen Bibliothe¬
ken, erschwinglich zu halten und so die Verbreitung zu fördern. Das Kalkül ging auf, die
Auflage von Band 16 (1991-1995) war bald vergriffen und wurde in kleiner Zahl nachge¬
druckt. Damit ist auch das eingesetzte Geld wieder zurückgeflossen, das heißt die Druck¬
ausgabe war kein Zuschussunternehmen.
41 Eine ausführlichere Beschreibung der letzten Druckausgaben findet sich in: Reinhold W.
WEBER, Die Saarländische Bibliographie, in: Die Regionalbibliographie im Digitalen
Zeitalter: Deutschland und seine Nachbarländer, hg. von Ludger Syre und anderen,
Frankfurt am Main 2006, S. 335-347.
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