die Bibliothek in bescheidenem Umfang Sachmittel zur Durchführung dieser nun
gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben zugewiesen. Mit der Kommission wurde in
der Folgezeit vereinbart, der Bibliothek auch die Herausgabe und den Vertrieb der
Saarländischen Bibliographie zu übertragen.
4. Die Datenbanken: von SABINE zum Südwestverbund
4.1 Entstehung
Einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte der Saarländischen Bibliographie bil¬
dete die 1993 gefasste Entscheidung, die Erfassung der Titel mit EDV in einer Da¬
tenbank vorzunehmen. Für diese Umstellung gab es mehrere gute Gründe: Die
Universitätsbibliothek katalogisierte ihre Bücher seit 1977 mit EDV und es bot
sich an, diese bereits erbrachten Leistungen zu übernehmen. Mit dem in Ent¬
wicklung befindlichen Bibliothekssystem SABINE (Saarbrücker Bibliotheks-Netz)
war jetzt auch ein Programm vorhanden, die Bibliographie in dem neuen Biblio¬
theksverbundkatalog der Universität zu fuhren. Die Vorteile einer Datenbank als
Erfassungs- wie als Ausgabemedium lagen zudem klar auf der Hand: deutlich ver¬
besserte Suchmöglichkeiten, schnelles Zurverfügungstellen und Kumulieren der er¬
fassten Titel sowie ein Angebot im Internet.
Die Weiterentwicklung der Datenbank ging leider nur zögerlich voran. SABINE
musste erst noch zu Ende programmiert werden und die Belange der Bibliotheken
auf dem Campus genossen Priorität. Mangels eigener Datenbank konnten die Titel
der Bibliographie nur offline auf Disketten erfasst und systematisiert werden. Die¬
ser Zustand dauerte bis weit in das Jahr 1996 an. Selbst die Bearbeiter konnten die
erfassten Titel nicht recherchieren und keinerlei bibliographische Auskünfte über
Titel ab 1991 geben.
Konkrete Vorarbeiten begannen im Frühjahr 1996 mit der Einrichtung der
Normdatei für die Sacherschließung. Im November 1996 stand schließlich die erste
Vorabversion der Datenbank mit 9.000 Titeln zur Verfügung, die sofort zur
Benutzung im Internet freigegeben wurde. Sie enthielt vorerst ausschließlich Auf¬
sätze, und es konnten darin noch keine neuen Titel eingelesen oder korrigiert wer¬
den. Die voll funktionsfähige, endgültige Version der Datenbank wurde mit 24.000
Titeln nach intensiver Entwicklungsarbeit im Juli 1997 in Betrieb genommen.
Online-Katalogisierung und Korrekturen waren darin jetzt möglich. Die Zeit der
Provisorien war zu Ende und die Bearbeiter waren in den folgenden Jahren vollauf
damit beschäftigt, die noch fehlenden Titel einzulesen und die zahlreichen
Korrekturen abzuarbeiten38.
4.2 Die letzten Druckausgaben
Von der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung hat¬
te die Universitätsbibliothek 1994 die Herausgabe und den Vertrieb der Saarlän¬
dischen Bibliographie übernommen. Da sich im Laufe der Zeit die Anfragen der
Abonnenten mehrten, wann denn der nächste Zweijahresband der Bibliographie
* Eine detailliertere Beschreibung dieser Übergangszeit findet sich in: Reinhold W.
Weber, Die Saarländische Bibliographie, in: 50 Jahre Universitätsbibliothek des Saarlan¬
des, hg. von Christine Hohnschopp und anderen, St. Ingbert 2000, S. 139-141.
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