Stahlindustrie in diesem Jahr über dem bundesdeutschen Durchschnitt lag (vgl.
Abb. 1).
Abb. 6: Produktion von Rohstahl und Walzstahlerzeugnissen im Saarland (1965-
1984)
Quelle: 1967-1975: Statistisches Amt des Saarlandes (Hg.), Statistisches Handbuch für das
Saarland 1976, Saarbrücken 1977, S. 186; 1976-1982: Statistisches Amt des Saarlandes
(Hg.), Statistisches Handbuch für das Saarland 1984, Saarbrücken 1985, S. 128.
Die dann 1975 ausbrechende, mehrere Jahre andauernde Stahlkrisey) lässt sich
grundsätzlich auf die gesunkene Nachfrage der Investitionsgüterindustrie nach der
weltweiten Rezession von 1974/5, die zunehmende Substitution von Stahl durch
andere Werkstoffe und vor allem auf weit reichende Veränderungen der Wettbe¬
werbssituation innerhalb der Branche, damit aber letztlich auf eine Überlagerung
von konjunkturellen und strukturellen Bestimmungsfaktoren zurückführen. Die
Massenstahlproduktion basierte mittlerweile auf einer ausgereiften und standardi¬
sierten Technologie, so dass die Sowjetunion, ostmitteleuropäische Volkswirt¬
schaften und zahlreiche Schwellenländer, in denen die Lohnkosten wesentlich
niedriger waren, als Konkurrenten auf dem sich rasant globalisierenden Stahlmarkt
auftraten. In den traditionellen westeuropäischen Montanrevieren an Ruhr und Saar
sowie in Belgien und Lothringen gestalteten sich auch die Produktionskosten un¬
günstiger als in erz- und energiereichen Entwicklungsländern oder an Küsten¬
standorten. Da gleichzeitig die Transportkosten zurückgingen, verlagerten viele
europäische Stahlkonzerne die Stahlproduktion in andere Kontinente und
konzentrierten sich an den traditionellen Standorten auf Weiterverarbeitung und
Vgl. dazu ausführlicher Kapitel 3.
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