Abb. 5: Steinkohleförderung im Saarland (1965-1984; Nettoproduktion in 1000
Tonnen)
15.000
14.000
13.000
12.000
11.000
10.000
9.000
8.000
'65 '66 '67 '68 '69 '70 '71 '72 '73 '74 '75 '76 '11 '78 '79 '80 '81 '82 '83 '84
Quellen: Christian Augustin u.a., Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Grenz¬
raum Saar-Lor-Lux, Saarbrücken 1978, S. 552; Statistisches Amt des Saarlandes (Hg.), Sta¬
tistisches Handbuch für das Saarland 1984, Saarbrücken 1985, S. 128; Statistisches Amt des
Saarlandes (Hg.), Statistisches Handbuch für das Saarland 1988, Saarbrücken 1989, S. 134.
Die Produktion von Steinkohle und Koks ging ebenfalls zurück, sank allerdings
weniger stark als die Beschäftigung, da die Saarbergwerke AG durch verschiedene
Rationalisierungsmaßnahmen, vor allem durch die Stilllegung der unrentabelsten
Gruben, Kosten senkte38. Infolge der Ölpreisschocks von 1973/79 nahmen die Pro¬
duktion und sogar auch die Beschäftigung (vgl. Abb. 4 und 5) noch einmal zu,
erreichten aber nicht mehr annähernd das Niveau der frühen sechziger Jahre. Der
Rückgang der Produktion im Jahre 1983 offenbarte zudem, dass die Steinkohleför¬
derung - ungeachtet ihres in den späten 1950er Jahren einsetzenden strukturellen
Niedergangs - auch weiterhin anfällig auf mittelfristige Konjunkturschwankungen
reagierte.
Im Gegensatz zur Steinkohleförderung wies die Stahlproduktion noch bis 1974
einen langfristigen - strukturellen - Wachstumstrend auf, und sie war bei weitem
stärker mit der allgemeinen Konjunktur korreliert. So war mit der Rezession von
1966/7 ein Rückgang der Stahlproduktion verbunden und das darauf folgende star¬
ke Wachstum ist 1970/1 unterbrochen worden. Dennoch lassen sich auch hier Ver¬
laufsspezifika feststellen; Der danach einsetzende starke Anstieg der Stahlpro¬
duktion erreichte ausgerechnet im Krisenjahr 1974 seinen Höhepunkt, so dass die
Wachstumsrate des saarländischen BIP aufgrund des strukturellen Gewichts der
>8 Vgl. Mathias, Wirtschaftsgeographie (wie Anm. 35), S. 133-138.
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