Berücksichtigung, so die bereits oben erwähnten Gustaf Braun von Stumm und
Aloys Lehnert, weiterhin der Lehrer und Rektor Karl Schwingel, der bereits 1931
Mitglied des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in Bonn ge¬
worden war, der beruflich in der Bundesbahnverwaltung tätige Kurt Hoppstädter,
der 1960 neben Hans-Walter Herrmann als Mitherausgeber und Autor des ersten
Bandes der Geschichtliche[n] Landeskunde des Saarlandes hervortrat. Desglei¬
chen wurden die Leiter der mit landeskundlichen Aufgaben betrauten Behörden
und Institutionen eingebunden, so Landeskonservator Dr. Josef Keller, der Leiter
des Landesarchivs (seit Februar 1949) Dr. Walter Lauer, Prof. Dr. Adolf Blind,
1947-1955 Leiter des städtischen Amtes für Statistik und Wahlen in Saarbrücken
und zusätzlich von 1949-1955 kommissarischer Leiter des Statistischen Landesam¬
tes, und der Direktor des Saarlandmuseums, Dr. phil. h. c. Rudolf Bomschein.
Hinzu kamen Fachleute aus dem benachbarten Rheinland und der Pfalz: der
Sprachwissenschaftler und Namenforscher Prof. Adolf Bach, der Volkskundler
Prof. Matthias Zender, beide Universität Bonn, der Direktor des Wiesbadener
Staatsarchivs Georg Wilhelm Sante, ehemals Saarbrücker Stadtarchivar (1929-
1935), der Speyerer Bibliotheksdirektor Hermann Sauter und Hans Eiden, Direktor
des Rheinischen Landesmuseums Trier, um nur einige zu nennen.
Bei seiner Bestellung durch die Regierung wurde das Kuratorium ermächtigt,
mit den wissenschaftlichen Anstalten und Persönlichkeiten des Auslands in Ver¬
bindung zu treten, um sie als korrespondierende Institute bezw. [!] als Mitglieder
zu gewinnen. Infolgedessen wurden der Luxemburger Archivdirektor Prof. Dr.
Camille Wampach, Gymnasialprofessor Henri Hiegel aus Saargemünd als Vertre¬
ter der lothringischen Landesgeschichte22, und der Leiter des Departementsarchivs
in Metz, Jean Rigault, berufen.
Als einzige Frau gehörte der Kommission in dieser frühen Phase Dr. Edith En-
nen an, geboren 1907 im saarländischen Merzig und Leiterin des Bonner Stadtar¬
chivs (1947-1964).
Die ersten Mitglieder der Kommission repräsentierten eine imposante Fächer¬
vielfalt. Saarländische, pfälzische und lothringische Landesgeschichte, Alte, Mit¬
telalterliche und Neuere Geschichte, Historische Hilfswissenschaften (Heraldik, Ge¬
nealogie, Numismatik), Archäologie, Statistik, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte,
Volkskunde, Rechtsgeschichte, Kunstgeschichte, Literatur- und Sprachwissenschaft,
Geographie sowie Bibliotheks- und Archivwissenschaft waren vertreten23.
Bei den Bestellungen spielte allerdings nicht nur die fachliche Qualifikation ei¬
ne Rolle, sondern offensichtlich auch politische Rücksichtnahme. Bei einer Zu¬
sammenkunft bereits berufener Mitglieder am 27. Januar 1952 wurden auf Meyers
Frage, ob es Ergänzungsvorschläge gebe, die Namen Fritz Hellwig und Ernst
Christmann genannt24. Im Schreiben des Leiters der Präsidialkanzlei Franz Schle-
hofer vom 9. März 1952 heißt es dann: Bei den Einzelmitgliedern sind noch Re¬
22 Zu ihm vgl. Wolfgang Freund, Volk, Reich und Westgrenze. Deutschtumswissen¬
schaften und Politik in der Pfalz, im Saarland und im annektierten Lothringen 1925-1945
(Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volks¬
forschung 39), Saarbrücken 2006, S. 346-348.
2j JÄSCHKE, Gründungszeit (wie Anm. 5), S. 51 bietet eine Zuordnung von Person und
Fachgebiet.
24 Ebd, S. 43.
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