Full text: Historische Blicke auf das Land an der Saar

wird von einem Vollwappen eingenommen, und darunter befindet sich eine quer¬ 
rechteckige Tafel mit der folgenden sechzehnzeiligen* Grabinschrift: 
CAROLVS SIEGFRID Comes in NASSAV, SARBRVCKen2 et SARwerden, / 
Dominus in LAHR, WISBADEN et IDSTEIN etc. natus Ottovillse die 3. 7bris. 
1659 / illustrissimo parente domino JOHANNE LVDOVICO, Comite in 
NASSAV, SARBRVCKen11 etc. / et Matre Serenissima dominä DOROTHEÄ 
CATHARINÄ natä PR1NCIPISSA PALATINA / ad RHENVM. Annum agens 
XIIm venia ipsi per oras exteras peregrinandi dabatur, ubi / Lingvis, aliisq(ue) 
Jllustrissimorum Jnsignibus decoratus, quartö post Anno rediit ad Avunculum / 
Legionis Alsaticae ducem, eumq(ue) CENTVRJONJS munere fungens, secutus, 
variis obsidionibus et / Conflictibus ad= et Interfuit, postea bello, Jmperium Inter et 
Galbarum Regem exorto anditisb Avocatoriis / AVGVSTI, altissimé memorati 
Regis Partes Relinquens, Patriae Servire maluit, et cum TVRMTi / Copiarum 
Marchionis de Grana Praepositus in funestissimá illa cum Gallis pugna prope 
Rochersbergc / Fortiter dimicasset, patruumq(ue), qui aliquot globubisd lethaliter 
laesuse humi Jacebat, auxiliante manu equo / Restituere vellet, finito Certamine 
defatigatus et aestuans frigidae aquae haustu pulmonem vitiavit, / ex cuius 
ingrvescente vitio, omni Medicorum etiam peritissima manu in cassum laborante, 
Butisbaci / fatalem obiit diem 3. february 1679 / Mortuus est in hac vita vel potius 
in hac morte cum Jesv vivit / Parentes moestissimi hoc posüere1 Monumendumg 
filio optimo'1 
a Das Vin SARBRVCKen ist mit ü-Strichen versehen. 
b Sic. Lies auditis. 
c Sic. Lies Kochersberg. 
d Sic. Wohl versehentlich für globulis. 
e laesus über der Zeile nachgetragen. 
' Sic. Wohl versehentlich für posuere. 
g Sic. 
h Die Schlusszeile ist zentriert. 
Deutsche Übersetzung: 
Karl Siegfried, Graf in Nassau, Saarbrücken und Saarwerden, Herr in Lahr, 
Wiesbaden und Idstein usw., geboren zu Ottweiler am 3. September 1659, Sohn 
des durchlauchtigsten Herrn Johann Ludwig, Graf in Nassau, Saarbrücken usw., 
und der durchlauchtigsten Herrin Dorothea Katharina, einer geborenen Pfalzgräfin 
bei Rhein. Im Alter von 12 Jahren erhielt er die Erlaubnis, fremde Lande zu berei¬ 
sen. Von dort kehrte er vier Jahre später, geziert mit Sprachkenntnissen und ande¬ 
rem Ehrenschmuck der Durchlauchtigsten, zurück zu seinem Onkel mütterlicher¬ 
seits, dem Anführer des Regiments Elsaß. Ihm folgte er im Range eines Haupt¬ 
manns und nahm an verschiedenen Belagerungen und Scharmützeln teil. Als später 
der Krieg zwischen dem Reich und dem französischen König ausbrach, hörte er 
von dem Abberufungsschreiben des Kaisers, zog es in erhabenster Gesinnung vor, 
dem Vaterland zu dienen, und verließ das Herrschaftsgebiet des besagten Königs. 
Als Schwadronführer in den Truppen des Marquis de Grana kämpfte er in jener 
* Die Zeilenumbrüche sind in der Textwiedergabe jeweils durch Schrägstrich (/) markiert. 
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