Full text: Zwischen Herrschaft und Kunst (44)

andere als bei der feierlichen Totenrede oder Tatenpreisrede auf Herren und Damen der 
fürstlichen Höfe. Explizit werden die roten mündel der adligen Frauen angerufen, die vom 
Sprecher den Namen des Helden erfragen sollen, der soviel wert ist; es sind die garten 
fron wen, die „liebreizenden Damen“, die ihn bejubeln sollen ... 
Der Un-Held kann verlacht werden ob seines Un-Wertes, doch werden die gleichen um 
„Ehre“ und „Tapferkeit“, bei den Frauen um „Reinheit“ kreisenden Werte gerade auch in 
der Negation befestigt. Die Preisreden, die Ehrenreden setzen ein Publikum voraus, das 
sich der Konventionalität des Fürstenlobes wohl bewusst war und diese Konventionen 
auch in der Brechung noch erleben konnte, doch ihre Geltung nicht gebrochen wissen 
wollte. Denn Konvention war „Übereinkunft, Verständnis, Einverständnis“ und damit ein 
Element des Friedens. 
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