Full text: Grenzkultur - Mischkultur?

(J 1-4) vier (gedruckte ?) Bände des ,Speculum Historíale* des Vinzenz von 
Beauvais,wohl in Latein (quattre voluntes de Vincent historial).H0 
Dazu finden sich: 
(15) ein Buch über die destruction de troye en allemant;*11 
(G 14) eine Handschrift des Titus Livius;*12 
(49) ein Druck mit Lucan, Sueton, Sallust;D3 
1Vgl. o. Anm. 72. Es dürfte sich - der Bandzahl wegen - um die vierbändige Ausgabe bei 
Johann Mentelin, Straßburg 1473-1476 bzw. den ebenfalls vierbändigen Druck bei Adolf 
Rusch, Straßburg 1473, 1477, 1478 handeln. Unter den Inkunabeln der Metzer 
Stadtbibliothek findet sich der Mentelin-Druck aus dem Besitz der Abtei St. Pierremont; 
ferner dreimal der dreibändige Augsburger Druck (St. Ulrich und St. Afra) von 1474, 
einmal aus dem Besitz der Kartause Rettel, zum andern aus dem Besitz des Metzer 
Kanonikers H. Mathias, der dritte unbekannter Provenienz. Vgl. Jacob (wie Anm. 35) Nr. 
78-79; 82-83; 84; 85; ferner allg. Voorbij (wie Anm. 72), S. 340ff. 
Hl Zu den mehrfachen Bearbeitungen des Trojastoffes in der deutschen Literatur des 
Mittelalters, unter anderem durch Herbort von Fritzlar (1190/1217) und Konrad von 
Würzburg (um 1280), vgl. Klapper, J., in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. 
Verfasserlexikon, Bd. 1 (1933), S. 319-328; Schneider, Karin, ebd., 2. Aufl., Bd. 1 
(1978), Sp. 1099-1104 [mit Verweisen u. Lit.]; Dies.: Der Trojanische Krieg im späten 
Mittelalter, Berlin 1968, S. 28ff., 73ff.; Hausmann (wie Anm. 37), Bd. 1, 1, S. 624L; 
Steinhoff, Hans-Hugo: „Gutevrunt, Heinrich“, in: Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 3 
(1981), Sp. 335L; Ders.: „Mair, von Nördlingen, Hans“, ebd., Bd. 5 (1985), Sp. 1180- 
1183. Bei der Metzer Handschrift dürfte es sich vermutlich um eine der zahlreichen 
frühneuhochdeutschen Prosafassungen handeln, z.T. Übersetzungen von des Guido de 
Columnis aus Messina ,Historia destructionis Troiae* (1270/87). Der Titel liure de la 
destruction de troye en allemand erklärt sich aus Überschriften wie .Historia von der 
verstorunge troye* bei Heinrich Gutevrunt (± 1432), oder in einer von einem Schreiber 
namens Johannes um die Mitte des 15. Jahrhunderts gefertigten, wohl elsässischen 
Handschrift des ,Buches von Troja I* (Cod. Berlin germ. Fol. 1238), Fol lr (rot 
ausgezeichnet): Wie tröye zerstöret wart von helenen wegen. Vgl. Degering, H.: Kurzes 
Verzeichnis der germ. Handschriften der Preussischen Staatsbibliothek, Bd. 1, Leipzig 
1925, S. 168. 
112 Der aus dem Besitz des François de Goumay stammende gros liure en papier escript de 
lettres a la main appeliez Titus Liuius dürfte, wenn es sich nicht - wenig wahrscheinlich 
- um den lateinischen Text handelte, den ,Rommans de Titus Livius* des Petrus 
Berchorius bzw. Pierre Bersuire (um 1350) enthalten haben. Vgl. Petit de Jubeville, 
Louis: Histoire de la langue et de la littérature françaises des origines à 1900, Bd. 2, 
Paris 1909, S. 258 ff.; Düchting, R., in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5 (1991), Sp. 2044- 
45; A. Gier, ebd., Bd. 1 (1980), Sp. 2020L; Charles Samaran/Jean Monfrin, in: Histoire 
Littéraire de France, Bd. 39, 1962, S. 259-450. In Metz wurde in der Orquevaulx- 
Werkstatt um 1440 ein illustrierter .Titus Livius* für den Metzer Patrizier Jean III. de Vy 
hergestellt. Vgl. Avril (wie Anm. 57), S. 70f. 
113 Es dürfte sich bei dem livre de lucan, suetoine et saluste um den Pariser Druck einer frz. 
80
	        
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