Full text: Zwischen Deutschland und Frankreich (34)

Schreiben, wenn auch nur durch Zwischenbescheide259, und überließ dies nicht nur seinen 
Amtleuten. Ihre Wertschätzung in der Familie äußerte sich in der Zuziehung zu den Ver¬ 
handlungen zur Vermählung ihrer Nichte Walburga, Tochter ihrer Schwester Margare¬ 
the260. Für ihr Ansehen bei der Beamten- und Dienerschaft spricht die Nennung vor dem 
Sohn als regierendem Landesherrn261. Die genannten Fakten berechtigen, ihr eine aktive 
Mitwirkung bei politischen und administrativen Entscheidungen zuzuerkennen. 
Gegründet auf eine solche Bewertung muß die Beantwortung der Frage nach ihrem per¬ 
sönlichen Anteil an der Abfassung der auf ihren Namen titulierten Briefe angegangen 
werden. Aus ihrer Regierungszeit und den Jahren danach blieb neben einer stattlichen 
Zahl von Urkunden eine im Vergleich zu anderen rheinischen und lothringischen Territo¬ 
rien relativ umfängliche Korrespondenz erhalten. Ihre Briefe sind im Anhang aufgelistet. 
Adressaten sind: 
Herzog Karl von Lothringen und seine Witwe Margarethe, 
René von Anjou, seine erste Gattin Isabella und ihre Statthalter in den Herzogtümern 
Lothringen und Bar, 
ihr Bruder Anton von Vaudémont, 
ihre Schwester Margarethe, Frau zu Blämont, 
Erzbischof Dietrich von Köln, 
Bischof Konrad von Metz, 
Bischof Reinhard von Speyer, 
Elisabeth von Görlitz, Herzogin von Brabant und Luxemburg, 
Jakob von Sierk, Dompropst zu Würzburg und Utrecht,262 
Herzog Stephan von Pfalz-Zweibrücken, 
Johann und Simon, Grafen von Salm, und Johanna, Gräfin von Salm,263 
geantwert, ir mogent in siner schrifft uch davon gedan ml vermercket han oder vermercken, uff weliehe masse und wie er sich 
des erbotten hat. 
259 Am 20.01.1452 an Herzog Stephan von Pfalz-Zweibrücken (LA SB Best. N-Sbr.II Nr. 4629 fol. 18). 
260 Margarethe hatte ca.1415 Theobald, Herrn von Blämont, geheiratet, er starb im Laufe des Jahres 1431 an 
seinen in der Schlacht von Bulgnéville auf Seiten Renés erlittenen Verletzungen. Margarethe selbst starb 
am 06.04.1469. Die Mitwirkung Elisabeths bei den Verhandlungen um die Vermählung von Margarethes 
Tochter Walburga mit dem Grafen Jakob von Lützelstein/La Petite-Pierre ergibt sich daraus, daß sie die 
Urkunde über die Mitgift der Braut mitbesiegelte [Poull (wie Anm. 20), S. 181] und einen Schuldbrief 
des Herzogs von Lothringen über 450 rh. fl. auf die Salinen in Dieuze zur Sicherung der Mitgift Walbur¬ 
gas in Verwahrung nahm (LA SB Best. N-Sbr.II Nr. 1551). Mit ihrer Schwester Margarethe ergab sich 
auch eine Verbindung aus beider Zugehörigkeit zur Ganerbschaft der Burg Steinsei (Niederstinzel bei 
Finstingen/Fénétrange, Dép. Moselle, Arr. Sarrebourg). Elisabeths Sohn Johann beteiligte sich 1452 an 
der kurpfälzischen Aktion gegen den Grafen von Lützelstein [Ruppersberg, (wie Anm. 9), S. 215]. 
261 Vgl. Anm. 282 u. 394. 
262 Das Schreiben richtet sich an ihn als Kanzler Herzog Renés, ohne dies in der Adressatio anzusprechen. 
Zur Kanzlerschaft vgl. Miller, Ignaz: Jakob von Sierck 1398199 - 1456, Mainz 1983, S. 45-51. 
263 1436 schickte Johanna von Rotselaer, Gräfin zu Salm, ihren Kaplan mit einem Brief an Elisabeth betr. 
den Bastard von Vergy (LA SB Best. N-Sbr.II Nr. 3044 fol. 60). 
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