mit Johann von Geroldstein gen. Boße Johann und seinem Stiefsohn Johann von Hom¬
burg, Sohn der verstorbenen Gerselis von Homburg, wegen eines Burgseßes zu Hom¬
burg gen. Gerselis haus mit zugehörigen Grundstücken zu Homburg uff dem berg, umb
den berg, im banne, burgfrieden und in und umb dem dhael und sloß Homburg, ferner wegen des
Patronatsrechts, des großen und kleinen Zehnten zu Kirchenarnbach, Güter und Ge¬
fallen zu Kirberg und des Zehnten zu Geislautern 1441210 211 212.
Die Zahl der Tagleistungen und der gelungenen oder angestrebten Ausgleiche veran¬
schaulicht, wie Elisabeth bedrängt wurde. Vielleicht war sie als Frau in besonderem Maße
den Übergriffen oder der Fehdelust von Männern ausgesetzt. Die relativ häufigen
Schiedsverfahren belegen ihre Politik des friedlichen Ausgleichs und markieren damit ei¬
nen deutlichen Unterschied zu der Politik des verstorbenen Gatten. Eine solche Umorien¬
tierung hat schon Bernhard Burchert angesprochen.2,2
Auch in der Trierer Stiftsfehde zwischen den beiden Prätendenten Ulrich von Mander¬
scheid und Rhaban von Helmstadt verhielt sie sich neutral213.
Freilich ganz ohne bewaffnete Auseinandersetzungen verlief auch ihre Regierungszeit
nicht. Schon im Frühling und Sommer 1432 kam es zu einem Waffengang mit dem Gra¬
fen Friedrich von Leiningen. Mehrere kleine Adlige quittierten Elisabeth Zahlungen für
Hilfe und Dienst den crieg uß den syjt^e hant mit dem von Leiningen214. Erhard von Gym¬
nich, Mitglied einer aus der Eifel stammenden, in Luxemburg stärker begüterten Familie,
erinnerte sich an den gewaltsamen Ausschluß aus der Ganerbschaft der Burg Homburg
durch Elisabeths Gatten im Jahre 1411215 und versuchte gegenüber der Witwe alte An¬
sprüche neu zu beleben216. Auch hier war Elisabeth auf Wahrung des Besitzstandes be¬
dacht und wies Erhards Forderungen zurück, worauf er mit kriegerischen Maßnahmen re¬
210 Ebd.
211 Ebd. Nr. 2443 fol. 993-1002 u. 4297 fol. 9 verso, 99 u. 123 verso, Franz Xaver Glasschröder, Neue Ur¬
kunden %upfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, Speyer 1930, Nr. 262.
212 Burchert (wie Anm. 19), S. 31.
213 Vgl. dazu Laufner, Richard: „Die Manderscheider Fehde, eine Wende in der Geschichte Triers“, in: Trie¬
rer Jb. 1953, S. 48-60.
214 Anlaß war die Tötung eines zur Herrschaft Kirchheim gehörigen Mannes, der sich unerlaubt entfernt
und unter den Schutz des Grafen von Leiningen gestellt hatte, -auf Veranlassung der nassau-
saarbrückischen Amtleute in Haft genommen und dort gestorben war (LA SB Best. N-Sbr.II Nr. 1489).
Die daraus entstandene bewaffnete Auseinandersetzung wird durch Quittungen mehrerer „Diener“ Eli¬
sabeths belegt, daß sie für Verluste in dem Krieg mit dem Grafen von Leiningen entschädigt wurden
(ebd. Nr. 1473, 1474, 1476, 1480, 1484 u.1488, HHStA Wiesbaden Abt. 121), Vgl. auch HHSTA Wies¬
baden Abt. 150 Urkk. Nr. 157 u. 158 vom 09.05.1433).
215 Zur Vertreibung der Gymnichs aus Homburg vgl. Herrmann: „Grafen von Homburg“ (wie Anm. 40), S.
67-71.
216 Ein Rotel mit Korrespondenz zwischen Elisabeth und Erhard Gymnich wegen der durch Graf Philipp
von Nassau-Saarbrücken erfolgten Besitznahme des Gymnich’schen Anteils an Homburg aus dem Jahr
1433 (HHStA Wiesbaden Abt. 147 Nr. 8) ist so stark beschädigt, daß er z. Zt. für die Benutzung gesperrt
ist.
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