Abb. 9: Rekonstruktionsversuch von Burg und Stadt Vaudémont vor 1636, aus: Pays
Lorrain 1999, S, 49. Die um 1900 entstandene Skizze vermittelt einen Eindruck
von der geringen Größe des Bergstädtchens und der Kargheit der Burg.
Elisabeths Geburtsjahr ist nicht bekannt. Ein Terminus post quem ergibt sich aus der
Hochzeit ihrer Eltern, die zwischen dem 4. Juni und dem 19. Juli 1393 stattfand22. Elisa¬
beth kann also frühestens im April 1394 geboren worden sein. Die wenigen Wochen, die
im Jahre 1412 zwischen Elisabeths Verlobung und Vermählung lagen, berechtigen anzu¬
nehmen, daß sie die Geschlechtsreife schon erreicht hatte. Somit ergibt sich ein Ansatz ih¬
res Geburtsjahres zwischen 1394 und 1397/98. Da ihr Bruder Anton nach dem Tod des
Vaters in der Schlacht bei Azincourt (25. Oktober 1415) noch einige Zeit unter der Vor¬
mundschaft seiner Mutter (J* 28. April 1417) stand, dürfte er jünger als Elisabeth gewesen
sein, vielleicht auch jünger als seine Schwester Margarethe23.
Ebenso unbekannt wie das Geburtsdatum ist der Geburtsort. Doch ist eher an Vézelise
im südlichen Lothringen, den Verwaltungssitz der Grafschaft Vaudémont, oder an Join¬
ville an der oberen Marne als an die alte Burg Vaudémont zu denken, die dem Wohnkom¬
fort des ausgehenden 14. Jahrhunderts schon nicht mehr entsprochen haben dürfte.
Die Grafschaft Vaudémont lag im Reichsgebiet, die Herrschaft Joinville im Königreich
Frankreich, beide im frankophonen Sprachraum. Wenn Liepe mitunter Elisabeths Vater
22 Poull (wie Anm. 20), S. 179.
23 Ebd. S. 179 f. u. 182.
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