wurde ihm auf Antrag wegen der von den Nationalsozialisten verfügten vorzeitigen Eme¬
ritierung (31.3.1936) Wiedergutmachung gewährt16. Werner Kohlschmidts Wegberufung
nach Bern (1953) erlaubte der Universität Kiel die Wiederberufung auf das Kieler Ordina¬
riat für Neuere Deutsche Literaturgeschichte. 1956 wurde Wolfgang Liepe emeritiert. Von
1954 bis 1959 war er Vorsitzender der Hebbel-Gesellschaft, Leiter der Kieler Goethe-
Gesellschaft und Mitglied des Kultursenats der Stadt Kiel, die ihm 1960 ihren Kulturpreis
verlieh. Er ist am 10. Juli 1962 in Kiel gestorben.
Die von Liepes letztem Assistenten, Eberhard Schulz, herausgegebene Sammlung von
„Beiträgefn] zur Literatur- und Geistesgeschichte“ (1963)17 machte die wichtigen For¬
schungsergebnisse des Gelehrten leichter zugänglich und wollte auch die thematische Ge¬
schlossenheit seiner Lebensarbeit dokumentieren. Nach der bedeutenden Monographie
über Elisabeth von Nassau-Saarbrücken18 galt sein Interesse vor allem der Wirkung Rous-
seaus in der deutschen Literatur und dem Werk Friedrich Hebbels.
16 Vgl. die Akten im Schleswig-Holsteinischen LA Abt. 761, Nr. 12820.
17 Vgl. den vollständigen Titel unter Anm. 6.
18 Vgl. dazu auch Liepes Aufsatz „Die Entstehung des Prosaromans in Deutschland“, in: Zeitschrift für
Deutschkunde 36 (1922), S. 145-161, in den „Beiträge[n]“, S. 9-28.
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