Abb. 19: Wappen des Grafen Johann von Nassau-Saarbrücken in Verbindung mit
einer D-Initiale auf Fob 1 recto der ,Loher und Maller’ — Handschrift,
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Cod. 11 in scrinio. Man be¬
achte die Vierfeldrigkeit des Wappenschildes, noch ohne Herzschild.
das einzige Kind aus Johanns zweiter Ehe mit Elisabeth von Württemberg, wurde erst am
20. Oktober 1472 nach dem Tode des Vaters geboren. Nach der baldigen Wiederverheira¬
tung der Mutter (1474) mit einem Grafen von Stolberg und ihrer Übersiedlung nach Wer¬
nigerode im Harz kam das Kind an den Hof seines Onkels und Vormundes Philipp nach
Weilburg und blieb dort bis zu seinem elften Lebensjahr, dann schloß sich eine die spätere
Regierungstätigkeit vorbereitende Ausbildung an den Universitäten Heidelberg, Tübingen
und Paris, kurz auch am herzoglichen Hofe in Nancy, an414. Die Unterbrechung der Hof¬
haltung in Saarbrücken bedingte die Unterbrechung, wenn nicht sogar den Abbruch der
Traditionspflege. Als Johann Ludwig gegen Ende der achtziger Jahre die Regierungsge¬
schäfte übernahm, traf er in Saarbrücken niemanden mehr an, der eine lebendige Erinne-
414 Hagelgans (wie Anm. 3) S. 52, Ruppersberg (wie Anm. 9) S. 226-232.
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