gänge mit Studienabschnitten an Hochschulen verschiedener Länder zu binatio-
nalen Abschlüssen. Als Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation möchte ich
das Deutsch-Französische Hochschulinstitut (DFHI) erwähnen, das in mehreren
Studiengängen gleichzeitig ein deutsches Diplom und die französische Maîtrise
als Abschluß vermittelt. Die Universität des Saarlandes und die Hochschule für
Technik und Wirtschaft sind Mitglieder der „Charte de Coopération“, einer
vertraglich vereinbarten Hochschulpartnerschaft zwischen 12 Hochschulen der
Region Saar-Lor-Lux/Trier-Westpfalz. Gemeinsam mit diesen Hochschulen ist
es gelungen, eine Reihe von europaorientierten Studiengängen aufzubauen, in
denen künftige Führungskräfte umfassend für den europäischen Binnenmarkt
qualifiziert werden. Noch im Aufbau befindlich ist derzeit das Sprachenzen¬
trum der Universität, das künftig ein breitgefächertes und leistungsfähiges
Fremdsprachenangebot für alle wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildungs¬
gänge bereitstellen wird.
Neben dem umfangreichen und vielfältigen Fremdsprachenangebot an Schulen
und Hochschulen verfügt das Saarland über ein breitgestreutes Netz von
Sprachlemangeboten öffentlicher und privater Träger im Bereich der Erwach¬
senenbildung, die zunehmend auch von der Wirtschaft für die berufliche Wei¬
terbildung nachgefragt werden. Im Sprachenrat Saar haben sich öffentliche
Institutionen zusammengeschlossen mit dem Ziel, den Fremdsprachenerwerb
im Saarland und darüber hinaus in der Großregion Saar-Lor-Lux zu fördern,
gemeinsame Initiativen zu entwickeln und diese in die Öffentlichkeit zu tragen.
Die aufgeführten Beispiele lassen erkennen, daß die saarländische Sprachenpo¬
litik den Weg einer „Sprachoffensive“ beschreitet. Sie bietet in einer Vielzahl
von Maßnahmen den Bürgerinnen und Bürgern der Grenzregion die Chance zur
persönlichen und gemeinschaftlichen Weiterentwicklung in einem sich öffnen¬
den Europa. Sprachenpolitik kann auf diese Weise wesentlich zur europäischen
Integration beitragen.
Zur weiteren Entwicklung auf diesem Weg bedarf es allerdings der fundierten
wissenschaftlichen Erforschung der Bedingungsfaktoren, Gegebenheiten und
Möglichkeiten des Sprachenlemens. Das Symposium „Sprachenpolitik in
Grenzregionen“ setzt eine Reihe wissenschaftlicher Veranstaltungen fort, die
sich dieser Aufgabe bereits angenommen haben. Ich wünsche der Veranstaltung
einen guten Verlauf und hege die Zuversicht, daß die Ergebnisse der zahlrei¬
chen Diskussionen und Vorträge Eingang in die weitere Entwicklung und kon¬
struktive Gestaltung von Sprachenpolitik insbesondere in Grenzregionen finden
werden.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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