motives). Genauere Abstufungen wird wohl erst der Ladinische Sprachatlas36 er¬
möglichen.
Wir kommen zurück auf den Grenzverlauf zwischen den einstigen Fürstbistümern
Trient und Säben/Brixen. Wie kann man die von L. Heilman37 nachdrücklich be¬
legte Ladinität Moenas (mit einigen Vorboten in der Fleimser Fraktion Fomo) er¬
klären, wenn das Kirchdorf nicht früher einmal in enger Verbindung mit Fassaner
Dörfern und mit Brixen war? Die Sprachgeographie bezeugt noch heute in vielen
Verbreitungskarten, besonders in quantifizierenden dialektometrischen Ergebnis¬
sen von H. Goebl den alten Zusammenhang über die Jöcher rund um die Sella, die
Verbindung über die Seiser Alm und die Fedaia. Einzelne Divergenzen und Son¬
derentwicklungen in den zentralladinischen Mundarten werden durch ältere, heute
verdeckte Zusammenhänge plausibel erklärt. Während Mareo vorwiegend puster-
talisch bestimmt sein dürfte, Badiot eher Eisacktaler Einflüsse zeigt wie auch
Gherdeina, ist Cazet im oberen Fassatal bis herunter zur Talenge von Mazzin von
der Seiser Alm her, Brach im Untertal vom Eggental herüber durch langandau-
emde Kontakte mitbestimmt wie Moena in seinen alten Verbindungen mit Fleims
und - in seinen frühen Schicksalen - von Brixen.
36 Vgl. R. Bauer, H. Goebl u.a. in: Ladinia 13 (1989), S. 185 f.
37
L. Heilman, La parlata die Moena, Bologna 1955.
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