Full text: Zwischen Saar und Mosel

beschädigte Stelle wäre dann also durchaus mit der Konjektur bei KRAUS zu 
vereinbaren. Die ungedeuteten Hasten vor dem C sind aber keine Zahlzeichen, 
sondern von den Abständen her nur zum angegebenen Wort HIC zu lesen, 
wenngleich beim kapitalen H kein Balken mehr zu erkennen ist. Die Lesung U in 
FRV(M)ENTU(M) ist abzusichern durch eine sonst für O oder Q nicht vorkommende 
Schieflage der hypothetisch durch die Bogenabschnitte gelegten Radien und den 
sackartigen unteren Bogenabschnitt. 
u) KRAUS hat nur QVANTU(M)QUE. 
v) So nach Sternberg; Kraus hat ohne Kennzeichnung der Fugen /...] RE [...] QE 
(■ ■ ■} T. 
w) S nur bei Kraus. 
x) SALI EMA KRAUS; ALI/ETIA(M) STERNBERG, nur er mit Kürzungszeichen, das 
heute nicht mehr sichtbar ist. KRAUS meinte aber, das Wort sei sicher EMAT. 
ALETIA [Sternberg]. 
y) Sternberg stellte auch ILLA(M) oder ILLU(M) zur Diskussion; ein Kürzungsstrich 
ist nicht erkennbar, 
z) N mit Kürzung; KRAUS meinte, es stehe für N(AVIS). 
aa) So nach STERNBERG und KRAUS; das I wohl kleiner eingestellt. 
bb) Als mögliche Objekte des nachfolgenden INFREGERIT sah KRAUS HEC IURA bzw. 
H[OC] PRIVILEGIUM an; nur die erste Alternative läßt sich von Raum und 
Buchstabenresten her konjizieren, und zwar mittels einer Pause an den Resten am 
Abguß, wobei Buchstabengrößen und Proportionen eingerechnet und eine genau 
passende Buchstabenverteilung nach obigem Text erreicht wurde. 
Obwohl einige Fortschritte hinsichtlich möglicher Lesungen und damit neuer 
Ansätze zum Verständnis der Inschrift erzielt werden konnten, wird die Freude 
darüber doch sehr durch die Lückenhaftigkeit des Textes gemindert. Ließen sich 
noch Einzelheiten der Zollsätze verschmerzen, so birgt das Fehlen des Textbegin¬ 
nes doch große Unsicherheiten hinsichtlich des Gesamtverständnisses. Sternberg 
vermutete zuerst am zerstörten Beginn das Wort STATVTVM für eine gemeinsame 
Rechtssetzung des Trierer und Kölner Erzbischofs14, später dann den Namen 
HILLINVS, ohne das sich anschließende ARCHIEP(ISCOP)OR(VM) zu beachten15. 
Kraus meinte daher, vor jenem Wort müsse eine ganze Zeile verlorengegangen 
sein, die nur noch in nicht identifizierbaren unteren Buchstabenenden auf uns 
gekommen sei. Einzelne Buchstabenteile, die man zu sehen glaubt, sind nicht 
wirklich von den tiefen Meißel- und Verwitterungsspuren zu unterscheiden, aber 
die Vermutung von Kraus dürfte doch richtig sein, da wesentlich mehr einleitender 
Text benötigt wird, als in der ersten Zeile untergebracht werden kann. Aus dem 
Relief des Quaders ist freilich auch zu erkennen, daß über der heute sichtbaren 
ersten Zeile der Stein weiter vorragte und quasi ein Dach bildete. Da bislang keine 
älteren Abschriften bekannt geworden sind, konnte man hier zunächst nur auf die 
14 Diesem Gedanken schloß sich auch G. KENTENICH, Geschichte der Stadt Trier von ihrer Gründung 
bis zur Gegenwart, Trier 1915, S. 163, an. 
15 Vgl. Kraus (wie Anm, 13). 
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