fürsorge überwiesene Jugendliche. Mit diesen Zahlen lag Malstatt-Burbach an fünfter
Stelle in der Rheinprovinz.32
Abb. 3: Aus dem Nachweis "derjenigen Schulkinder der Stadt St. Johann a.d.
Saar, welchen Frühkost verabreicht wird" (vgl. S. 271, Anm. 28)
Ein großes Problem für die Städte, insbesondere für die grenznahen Städte, war die
hohe Zahl der wandernden Obdachlosen, die in Hoffnung auf Arbeit in die Städte
strömten und dort blieben, auch wenn sie keine Arbeit fanden. Alt-Saarbrücken und
St. Johann lösten in den 1880er Jahren dieses Problem in einem gemeinsamen
Vorgehen. Seit März 1870 gab es in Alt-Saarbrücken, zunächst in der alten Herberge
"Zur Reichskrone", seit 1875 im angekauften ehemaligen Palais Savoye am Ludwigs¬
platz 9 eine protestantische "Herberge zur Heimat", eine gemeinnützige Anstalt der
Inneren Mission, deren Ziel es war, reisenden Handwerksgesellen und anderen
einfachen Reisenden Unterkunft und billige Verpflegung zu bieten. Ein "Verein gegen
Bettelei", der für die Städte Alt-Saarbrücken und St. Johann gemeinsam bestand,
hatte dort eine Naturalverpflegungsstation für Vagabunden eingerichtet und arbeitete
mit gutem Erfolg. Zwischen 1884 und 1889 wurden jährlich zwischen 1300-2100 Per¬
32 Berechnet nach Bericht über den Stand und die Verwaltung (Anm, 24) für das Rechnungs¬
jahr 1903 und das Rechnungsjahr 1904, Malstatt-Burbach 1904 und 1905, S. VIII. Die Wirkun¬
gen des Fürsorge-Erziehungsgesetzes im Jahre 1903/04, in: Kölnische Zeitung, Ausgabe v. 28.
Juli 1904.
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