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§ i.
Da# 2tmt eine# Armenpfleger# i ft ein ro i $ t i g e 8 §tiIlHUg HUlT
bürgerliches SertrauenS« unb ®t|renamt unb ftellt an BÜflfffitini Juf-
einen würbigen Dräger beSfelben boh« Aufforber* phi»ntirrIVIhep
u n g e n.
@8 netlangt bie Setf}ätigung non SRä^ftenti ehe
in ^o^ent TERa|e, um untet Aufopferung non 3***
unb TERü^e mit inoljljoollenbem bergen bie Serhält«
niffe bet Atmen iennen gu lernen, iJjre Sitten gu
hören.
ds et^eif^t aber auch ernjtenSinn für © et e<$tig*
feit unb SBa^r^eit, um burch gemiffenfjafte Unter«
fud^ung unb forgfältige Prüfung Art unb ®ia| bet
n ott))nenbigen Unterftü$ung gu finben,bamtt nicht
bie aufguroenbenbenlRittel nerf^ieubert, Unroflrbtge
etroa im ÜJlü|iggang geförbert toerben.
Die Armenpfleger fjaben, bamit bet gefefciieh sorgejeid^nete
3>ne(f ber öffentlichen Armenpflege in möglidjft noüfommenet ÜBeife
erreicht inerbe, ben Armen iijreS SegirfS beftanbig bie forgfältigfte
Aufmerffamfeit gu wibmen.
^nbefonbere ^aben fte bei ben i£|rtr Dbfjui annertrauten Armen
burd) 5Ratti unb Srmatinung baljin gu niirfen, baf DrbnungS«
finn, Arbeitfamfeit unb SBJirthidja ftlichfett in benfelben
geweift unb ihnen bie Armenunterftü^ung möglichft entbehrlich werbe.
Die drgieljung ber Ätnber unb beren Anhaltung gut Arbeit ift
hierbei befonber# im Auge gu bemalten.
Sei Abgabe iljre8 ©ulacfiienS iiaben . bie Armenpfleger ber
ftrengften Unparteilichfett fich gu beteiligen unb ohne An«
feijen ber ifJerfon biejentge ©ewijfen^aftigfeit gu betätigen, welche
bei Uebertragung be8 wichtigen SertrauenS« unb StjrenanUeä eine8
Armenpflegerä bei ihnen uorauagefe^t würbe.
Sei ihrer ©efd}äft#führung haben fte fuf) ftet8 baran gu er« jjfltmulilijt ft*
innem, baff bie Armenfachen berDeffentlichfeit gegenüber oertra.u« JjgnlliiniB ifl
liehe Sehanblung erforbern. InilEllfita
©ang befanberS fallen bie Armenpfleger gegenüber oer«
fchamten Armen, auf welche fte ebenfallä ein forgfältige# Augen«
merf gu richten h“^n> unbebingte Serfcf)tDtegenh*it be«
obachten.
Sine wefentliche Aufgabe ber Armenpfleger ift audj bie, bajj flEIDEiS Hilf Ötf
fte bie Unterftüfcung TRachfudjenben, wenn bie8 nach nadfttjtil. |0lßfH
ben Serhaltniffen ang et h an ift, ermahnen, burd) an« öff£Tlflitl)CTl
g eftr en g t er e D h ä 11 g f e i t ftch bochnodh oorbem Anheim« “irntMinfiMW
fallen an bie öffentliche Armenpflege gu bewahren. ^ ™
<5ie ha&en habet oor Allem auf bie ferneren nach*
theiligen folgen unb Schaben hinguroeifen, welche
ba8 Anfehen unb bie bürgerliche Stellung eines au8
öffentlichen Mitteln Unter ft ü^ten burd} ben Serluft
ber 2Öai|lrechte erleibet. (Siehe Anlage A. Seite 29.)
Abb. 1: Auszug aus den Bestimmungen zur Neueinrichtung des Armenwesens
von St. Johann a. d. Saar (vgl. S. 265, Anm. 6)
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