Full text: Die alte Diözese Metz

-ftci'w-Namen jüngeren Zeitstellung oder als Reliktlage zu interpretieren ist17. Auch 
im Westen haben sie sich weiter ins Bergland hineingeschoben und finden sich auf 
den ja von Bodengestalt und Bodenart (Muschelkalk) her gegenüber dem Osten des 
Berglandes deutlich siedlungsgünstigeren Westricher Hochflächen. Wir werden gera¬ 
de diese Vorschübe aus dem Westen als Reflexe frühkarolingischer Siedlung (etwa 
des 8. Jahrhunderts) interpretieren müssen18. 
War denn nun das Waldgebirge zwischen Blies und Rheinebene vor 700 völlig sied¬ 
lungsleer? Im großen ganzen werden wir dies bejahen müssen - mit einer Ausnahme, 
17 Christmann (wie Anm. 16), S. 28f. Christmanns Interpretation als Reliktnamen in der von 
einer die Rheinebene überflutenden Welle von SN auf -heim ist zwar zu sehr an dialekt¬ 
geographischen Vorstellungen orientiert, könnte aber hinsichtlich des Alters eine Stütze 
durch die Interpretation des in den zwischen Haardt-Rand und Bienwald gelegenen -ingen- 
Namen enthaltenen archaischen Personennamenbestandes gewinnen, wovon an anderer Stel¬ 
le zu handeln ist. 
18 Unter diesen östlichen -ingen-Namen des Bliesgaus sind auffallend viele Wüstungen und 
Kleinsiedlungen, was den Risikocharakter dieser Siedlungsversuche unterstreicht. Vgl. z.B. 
Christmann (wie Anm. 16), TI. I (Stichnamen Böhlingen, Brückingen, Gerlingen, Geich¬ 
lingen, Leiningen, Herfingen, Hölzlingen), dazu Haubrichs, Wüstungen (wie Anm. 15), 
S. 483f. Christmann interpretierte diese Namen z. T. als mit dem sekundären Suffix -lingen 
zusammengesetzte ursprüngliche Flurnamen. Dolch/Greule (wie Anm. 16) haben diese 
problematische Interpretation teilweise übernommen, in Fällen, in denen die Wüstungs¬ 
indikation offenbar nur auf den Namenzeugnissen beruhte, die Namen ganz gestrichen. 
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