Mont-Saint-Martin, Pfarrkirche St. Martin (Ahb. 8)
Meurthe-et-Moselle, Arr. Briey
Diese Kirche liegt außerhalb der Bistumsgrenzen, ist aber die einzige erhaltene
romanische Halle Lothringens. Da dieser Bautyp im Bistum Metz nicht erhalten ist,
wird der Bau hier vorgestellt.
Im 19. Jahrhundert wurde die ehemalige Prioratskirche so umgreifend restauriert,
daß der ursprüngliche Bestand heute nicht mehr sicher auszugrenzen ist. Der Bau ist
eine dreischiffige Halle mit Chor, Nebenchören und drei halbrunden Apsiden. Das
Langhaus ist im gebundenen System gewölbt. In der Apsis findet sich reiche Bau¬
skulptur, ebenso wie an der Ostanlage außen. Bemerkenswert ist das mit einem „nor¬
mannischen“ Zackenband verzierte Westportal. Aber auch in der Westfassade ist der
mittelalterliche Bestand nicht eindeutig einzugrenzen. Das Radfenster gehört sicher
zu den Arbeiten des 19. Jahrhunderts. Der Turm steht über dem nördlichen Neben¬
chor.
Hesse, ehern. Klosterkirche St. Lorenz (Abb. 9)
Moselle, Arr. u. Cant. Sarrebourg
Vom romanischen Bau ist die kreuzrippengewölbte Ostanlage mit Querschiff, Chor
mit halbrunder Apsis und südlicher Nebenapsis erhalten. Reiche Bauskulptur und die
äußere Gliederung der Apsiden, zweigeschossig mit Lisenen und Bogenfries unter
dem Dachgesims, weisen auf die Bauten im Elsaß. Über der Vierung befindet sich ein
mächtiger Turm mit Pyramidendach. Bemerkenswert ist die Grabplatte des Stifters.
Marsal, ehemalige Stiftskirche St. Léger (Abb. 10, 11)
Moselle, Arr. Château-Salins, Cant. Vic-sur-Seille
Die heutige Pfarrkirche in Marsal ist eine flachgedeckte, dreischiffige Pfeilerbasilika
mit einer Zweiturmfassade im Westen und einer Ostanlage mit Chor, polygonaler
Mittelapsis und halbrunden Nebenapsiden. Chor und Mittelapsis, gotisch verändert,
sind gewölbt, das Langhaus mit einer Holzdecke flachgedeckt. Die heute runden
Pfeiler im Langhaus waren ursprünglich rechteckig, auch die Kapitelle sind das
Ergebnis späterer Veränderungen.
Thicourt, Pfarrkirche St. Denis (Abb. 12)
Moselle, Arr. Boulay, Cant. Faulquemont
Vom romanischen Bau ist die Ostanlage erhalten. Sie ist ein Beispiel für die
„Lothringisch-Trierische Chorlösung“: zwei Nebenchöre sind durch Bogenöffnungen
jeweils mit dem Chor und dem Querschiff verbunden. Die Hauptapsis ist mit polygo¬
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