Stürzelbronn als Spolie neben der Kirche auf dem Friedhof und das von Faux-en-
Forêt (Abb. 29). Dieses besteht aus einem wiederverwendeten (?) Türsturz, auf dem
ein kleines Tympanon mit „Mystischem Firmament“ dargestellt ist. Darüber befinden
sich zwei plastische Köpfe, ebenfalls Spolien. Ein großes Kreuz bildet das Zentrum
der Tympana, seitlich davon sind Stern- oder blütenförmige Ornamente angeordnet.
Das Tympanon von Faux-en-Forêt ist zusätzlich von Rosetten und Fischen eingefaßt,
auf der rechten Seite schmiegt sich ein Drache an den Bogen. Zu bemerken ist, daß
beim bildmäßigen Aufbau der Verzierung keine Symmetrie angestrebt wurde. Auch
der Türsturz im Turm der Kirche von Fechingen dürfte der Rest eines Tympanons
dieser Gruppe sein. Weitere Beispiele sind im Département Vosges erhalten (Roziè-
res-sur-Mouzon).
Das „Tympanon“ des Westportals der Wallfahrtskapelle von Maria-Rosenberg ist ein
Türsturz mit einem vertieften Bogenfeld (Abb. 30) mit doppelter Wulstrahmung und
einem Kreuz in einer Kreisblende. Der Sturz des ehemaligen Nordportals ist mit
einem Kreuz in einer Kreisblende und einer rechteckigen Rahmung in Kerbschnitt¬
technik ausgeführt. Ein monolithisches Fenster der Nordseite ist in gleicher Technik
gerahmt. Ebenfalls in Kerbschnittechnik ist in Hauenstein ein Türsturz mit einer
Blüte im Zentrum und giebelförmigen Sternleisten über einer Blendarkatur erhalten
(Abb. 31). Der Türsturz über dem Südportal der Wehrkirche von Chazelles ist mit
zwei Bögen verziert, die wie die seitlichen Gewändesteine (Abb. 32) von einem Kan¬
tenwulst und einem schmalen Zick-zack-Band in Kerbschnittechnik eingefaßt sind.
Auf dem Türsturz des Südportals der Pfarrkirche von Méy ist in sehr flächiger Aus¬
führung, in der Mitte ein katzenartiges Tier (Löwe ?) (Abb. 34) dargestellt, das links
von einer Melusine und rechts von einem Fabelwesen flankiert wird. Zwei weitere
Stürze von Metzer Kirchen mit Tierdarstellungen befinden sich im Museum von
Metz. Auf beiden (Abb. 28, 33) ist das Fabeltier ähnlich wie auf dem Türsturz in Méy
dargestellt. Diese Stürze sind aber plastischer in der Darstellung. In der Mitte eines
dieser Stürze befinden sich ein Kreuz. Ein weiterer Türstürz mit einem drachenarti¬
gen Tier ist über dem Portal der Ursulakapelle in Puttigny (Abb. 37) erhalten. Eine
sehr ähnliche Drachendarstellung findet sich auf dem Türsturz von Pachten (Saar¬
land), das schon in der Diözese Trier liegt. Ein Tympanon mit Inschrift ist als Spolie
in der Südwand der Pfarrkirche von Schorbach erhalten (Abb. 38).
Metz, Abteikirche St.-Pierre-aux-Nonnains (Abb. 1)
Die Kirche lag im Bereich einer Kaserne und wurde als Magazin genutzt. Seit kurzem
ist das Bauwerk - nach langen Grabungen und Restaurierungen - wiederhergerichtet
und kann besichtigt werden. Der römische Kernbau, ein großer Saal mit einer Apsis,
die innen rund und außen polygonal war, wurde bereits in frühester Zeit als christ¬
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