Vorwort
Auf einem von der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksfor¬
schung am 29./30. September 1988 in Dillingen/Saar veranstalteten Kolloquium
wurde versucht, eine Zwischenbilanz des Forschungsstandes zu einem der wichtigsten
Abschnitte der saarländischen Geschichte zu ziehen. In der Zeit zwischen 1871 und
1918 hat das Industrierevier an der mittleren Saar seine ihm eigentümliche Wirt¬
schafts- und Sozialstruktur erhalten, die weit über das Ende des wilhelminischen
Reiches hinaus, auch unter gänzlich veränderten politischen Rahmenbedingungen,
jahrzehntelang Bestand behielt und erst im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts
tiefgreifende Änderungen erfahren hat.
Die Referate des Dillinger Kolloquiums werden hiermit vorgelegt, teils in unveränder¬
ter, teils in ergänzter Form, meist mit aktualisierten Literaturangaben. Herrn Karl
Kirsch war es leider aus verschiedenen Gründen nicht möglich, in der vom Herausge¬
ber gesetzten Zeit den Text seines Referates „Bürgerliches Bauen zwischen 1870 und
1914“ druckfertig zu machen.
Wenige Wochen nach dem Dillinger Kolloquium trafen sich lothringische, luxembur¬
gische und saarländische Historiker/innen in Metz, um eine ähnliche Zwischenbilanz
zu ziehen, nun aber in einem größeren zeitlichen und geographischen Rahmen. Ihre
Ergebnisse, die inzwischen durch Alfred Wahl1 herausgegeben wurden, ergänzen die
der Dillinger Tagung für den größeren Saar-Lor-Lux-Raum.
Die Veröffentlichungsreihe der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und
Volksforschung erhält mit dem vorliegenden Band 18 ein neues Gesicht. Gleichzeitig
haben wir zwischen den Sammelbänden und Monographien einerseits und den
Bänden der Saarländischen Bibliographie andererseits eine farbliche Unterscheidung
eingeführt. Der Vorstand der Kommission hofft, daß diese Änderungen des äußeren
Erscheinungsbildes bei den Lesern und Abonnenten unserer Veröffentlichungen
Zustimmung finden. >
Saarbrücken, im Mai 1990 Hans-Walter Herrmann
1 L’Histoire moderne et contemporaine en Sarre-Lorraine-Luxembourg. Actes du Colloque de
Metz. Novembre 1988, présentés par Alfred Wahl, Metz 1990 (Centre de Recherche Histoire
et Civilisation de l’Université de Metz 18).
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