- die der Saarbrücker Oberlehrerin A. Rawengel anvertraute Abt. F („Frauen“),
verantwortlich für Einsatz und Betreuung der Arbeiterinnen in Rüstungsbetrieben,
Militärbüros und im Schanzdienst sowie für 14 Fürsorgestellen.62
Dem Generalkommando unterstanden
- die Abteilung B, als „volkswirtschaftliche und sozialpolitische Abteilung“ u. a. für
Arbeiter-, Lohn- und Gewerkschaftssachen, für Vereins- und Versammlungswesen,
für „Landwirtschaftsfragen (B IV)“63 zuständig, deren versierter Leiter, Gerichtsas¬
sessor und Leutnant d. R. Günther van Endert (1884-1958),64 auch die Monatsbe¬
richte für Berlin abfaßte,
- die Abt. C. (Aus- und Einfuhrkontrolle),
- die Abt. Pr (Presse) unter dem vorerwähnten Oberleutnant d. R. Schmetzer.
Hinzu kamen einige Verbindungsoffiziere, wie der Landwehrleutnant Walther zum
Deutschen Stahlbund in Düsseldorf65 oder der „für die Pfalz“, d. h. den pfälzischen
Teil des stellvertretenden II. bayer. Generalkommandos Würzburg, beauftragte
bayerische Landwehrhauptmann Franz Osthelder (1869-1937), seit 1895 Chefchemi-
62 Zum Frauenreferat allgem. Dieckmann (wie Anm. 10) S. 55, M. E. Lüders, Das unbekann¬
te Heer, 1936, S. 121 ff., 131, 152 ff., U. v. Gersdorff, Frauen im Kriegsdienst 1914-1945,
1968, S. 22 ff. u. U. Daniel, Arbeiterfrauen in der Kriegsgesellschaft, 1989, bes. S. 74 ff.,
259 ff. - Zu Rawengel, von deren Mitarbeiterinnen Schenk u. Therese Herzog (Berlinerin,
Jg. 1886), letztere sicher Univ.-Absolventin war (Adreßbuch 1918, Mitt. Dr. Jacoby), vgl.
unten S. 169 f. u. Anm. 88.
63 Sie ist identisch mit der bei jeder Landratur eine Zweigstelle besitzenden Kriegswirtschafts¬
amt-Nebenstelle (BA-MA Freiburg PH 2/57 S. 60 ff., Cron, Gesch., S. 293, Dieckmann
S. 56 f., Fenske S. 889, Feldman S. 231 f. - alle wie Anm. 10, 11), aus der offenbar das
„Wirtschaftsamt des Saargebietes“ (schon am 9. Jan. 1919 bzw. 10. Febr. 1919 zu belegen -
StadtA St. Wendel Abt. D Nr. 1/23 S. 224, 239) hervorging, das vom Reg.-Präsidium Trier
ressortierte (vgl. dazu Romeyk (wie Anm. 20) S. 77 f.). Die Nebenstellen der els.-lothr.
Kreise des Korpsgebiets, etwa in St. Avold u. Saargemünd, unterstanden dem Kriegswirt¬
schaftsamt beim stellvertretenden Gen.-Kdo. XV in Straßburg (Dieckmann S. 56, 99, Amtl.
Nachr. f. d. Kreis Saargemünd 1918 S. 33 u. ö.), wobei St. Avold evtl, für den Restkorpsbe¬
reich XVI zuständig war. Vgl. auch unten Anm. 74.
64 G. van Endert aus Kaiserswerth, 1914 Lt. d. R. im Inf.-Rgt. 56, dann Res.-Inf.-Regt. 17
(vermutlich naher Verwandter des gleichnamigen Neusser Rittm. d. R. der 7. Dragoner;
Rangliste 1914), kam im Dez. 1916 wohl erkrankt nach Saarbr., wechselte im Nov. 1918 zur
Kreisverwaltung Saarbrücken-Land als Stellvertr. des Landrats u. späteren Verwaltungspräsi¬
denten Dr. K. v. Halfern u. verzog im Juli 1920 nach Neuss, um Landrat des Kreises Moers
zu werden; zu ihm vgl. Wochenberichte der Volkswirtschaft!, u. sozialpolit. Abt. der KÄST
Saarbr. Febr. 1917-Okt. 1918 (BA MA PH 2/74), Klein (wie Anm. 1) S. 88 f., Romeyk
(wie Anm. 20) S. 107, R. Schütz (Bearb.), Grundriß zur dt. Verwaltungsgesch., Bd. 7:
Rheinland, 1978, S. 289 f., 476 u. frdl. Mitt. von Dr. Jacoby. - Die in Anm. 4 erwähnten
Akten der KÄST Saarbrücken stammen laut Mitteilung des BA MA Freiburg aus van Enderts
Nachlaß (W.-A. Mommsen, Die Nachlässe in den dt. Archiven, 1971, S. 119), der auch
die Ende 1915 privat erstellte Offz.-Liste des RIR 17 überliefert (BA MA PH 11/51, vgl. dazu
Anm. 57).
65 Evtl, personengleich mit dem Saarbrücker Oberingenieur Karl Walther (Adreßbuch 1914,
1918); zu dem am 4. Okt. 1916 gegründeten Dt. Stahlbund vgl. hier R. Nutzinger (Hg.),
50 Jahre Röchling Völklingen, 1931, S. 95 f.
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