hier allerdings Zweifel an), ist ein ehemaliges Vorkommen auch im mittleren
Rheinland sowie im Moselland gesichert.
In Hessen kommt Brink als Flurname und als Appellativ fast ausschließlich
am Nordrand vor und steht somit in einem nördlich-ostfälischen Zusammen¬
hang. Die Flurnamen beziehen sich meist auf einen Hügel, die Rechtsbe¬
deutung ,Versammlungsplatz der Dorfgemeinde1 gilt aber für Hessen nicht.
Neben dem gehäuften Vorkommen in Nordhessen finden sich jedoch noch
einige wenige Streubelege, die belegen, dass Brink früher bis ins mittlere Hes¬
sen verbreitet gewesen sein muss. Die südlichsten dieser Belege liegen in der
Wetterau und in Bessungen (Stadtteil von Darmstadt); auch Einzelbelege aus
dem ehemaligen Herzogtum Nassau zeigen eine einst weiter nach Süden rei¬
chende Verbreitung von Brink an (Kehrein 1872, 358; HessFlnAtl Karte 70
und Kommentar; SHessFln 258).
Mit Hilfe von Flurnamenbelegen lässt sich also ein ehemals bis nach Süd¬
hessen und in das Moselland reichendes Vorkommen von Brink nachweisen.
Daran schließt sich das toponymische Vorkommen im Untersuchungsgebiet an.
D. Brink ist in Flurnamen des Untersuchungsgebiets im Singular und im Plu¬
ral sowie mit Senkungs- und Rundungserscheinungen belegt: ln den histo¬
rischen Belegen aus Wahlen und Waldweistroff liegt der Singular trink vor,
in dem Flurnamen Brenkhomes/Brenkhumes aus Fischbach/Quierschied eben¬
falls der Singular, aber mit mitteldeutscher Senkung des Vokals /i/ zu /e/, in
Ludwigsthal wurde Brink hyperkorrekt gerundet zu Briink-. Um den Plural
handelt es sich beim amtl. Flurnamen aus Velving. Ebenso im Plural und zu¬
sätzlich mit hyperkorrekter Rundung erscheint der Flurname Die Brünken-
stücker aus Körprich.
Die Belege brinckelgien aus Bambiderstroff und brinkel aus Benestroff /
Bensdorf, die beide nicht kartiert wurden, könnten eine Diminutivbildung zu
Brink enthalten. Dies lässt sich aber nicht eindeutig entscheiden. Zu denken ist
vielleicht eher an Brunkel f. .wässeriges Gelände, nasse Stelle in der Wiese,
Sumpf (RheinWb 1, 1050),6:1 so wie es im HessFlnAtl (Kommentar zu
Karte 70) für Brinklein ebenfalls angenommen wird. Dittmaier 40f. stellt
den Fischbacher Beleg und weitere saarländische Flurnamen mit Brenken- als
Bestimmungswort zu Brenk(e) f., Brenkel m. in den Bedeutungen 1. .hölzer¬
nes Wassergefäß, bes. längliche Bütte zum Gläserspülen, Brunnentrog als
Viehtränke oder zum Waschen1, 2. .Bränkeldorn, Dorngestrüpp, das am Bo¬
den umherrankt1. Bei den von DITTMAIER genannten Belegen Brenkenberg
(Kutzhof) und Brenkenhübel (Lisdorf) kann gut Bedeutung 1 zutreffen: Die
Benennung der Bodenerhebungen wäre dann nach deren Form, die an einen
Die Etymologie von Brunkel ist nicht geklärt. Vielleicht handelt es sich um ein
Kompositum aus Brunnen und Quelle, vgl. das althochdeutsche Glossenwort prun-
kulle f. ,Brunn-quell\ frnhd. brunqual .Quelle1. Lerchner 1965, 52 hält das bis ins
Eisass reichende Wort für eine Ablautvariante von Brink.
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