Absatz nach Deutschland
Absatz nach Frankreich mit Elsaß-L
—x— Absatz ins Ausland
Kohlenförderung und -absatz 1913-1934
Saargruben geriet. Für das „Bureau français de répartition des charbons du Bassin de
la Sarre“ war es daher ein leichtes, die saarländische eisenschaffende und -ver¬
arbeitende Industrie zur Aufnahme französischen Kapitals zu zwingen. Anderenfalls
drosselten die französischen Ingenieure die Kohlelieferungen derart, daß die Produk¬
tion nicht mehr aufrechtzuerhalten war. Schon Mitte 1919 hatte sich bei allen saarlän¬
dischen Eisenhütten eine französische Aktienmajorität durchgesetzt; lediglich den
Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken in Völklingen gelang es, diese Zwangs¬
maßnahme abzuwehren1111.
Am 18. Januar 1920 nahm die „Administration des Mines Domaniales Françaises du
Bassin de la Sarre“ ihre Tätigkeit in Saarbrücken auf100 101. Die Geschäftsführung
erfolgte unter privatwirtschaftlichen Prinzipien; bis auf einen Amortisations- und
Reservefonds floß der Reingewinn vollständig an den französischen Fiskus. Während
die höheren deutschen Bergbeamten suspendiert und lediglich die Beamten auf der
mittleren und unteren Ebene weitgehend übernommen wurden, erhöhte sich der
Verwaltungsaufwand massiv durch die Reorganisation der bestehenden zwölf
Berginspektionen unter der jeweiligen Leitung eines „Ingénieur principal“. Anstelle
der bisherigen Bonner und Münchener Behörden führte das neu errichtete Saar¬
brücker Oberbergamt die Aufsicht; es selbst unterstand einem Mitglied der Regie¬
100 Vgl. Capot-Rey, S. 349-156; Latz, S. 80-87 und S. 117-124.
101 Vgl. Herr/ Jahns, S. 180-183 und S. 221; Cartellieri: Wirtschaftskunde, S. 18-32; Pack, S.
27-55; Westhoff, S. 201-212.
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