Full text: ‚‚Deutsch die Saar, immerdar!‛‛

liehe 1.500 RM erhöhte262, konnte die Berliner Geschäftsstelle fortan mit gesicherten 
laufenden Einnahmen von etwa 25.000 RM aus staatlichen Quellen rechnen - im 
Vorjahr waren nicht einmal 10.000 RM bewilligt worden. Hinzu kamen weitere 
außerordentliche Zuwendungen bei der Herausgabe verschiedener Publikationen 
sowie anläßlich der immer aufwendiger inszenierten Bundestagungen263. Für die 
Jahre bis zu Beginn des Abstimmungskampfes ergibt sich das auf der vorangegange¬ 
nen Seite beschriebene Bild. 
Gemäß den offiziellen Berichten des Vereins erreichten seine Ausgaben im Jahr 1929 
mit knapp 130.000 RM ihren Höhepunkt264. Etwa 20% hiervon mußten für die 
Verwaltungskosten, also die Gehälter und Löhne für insgesamt 5-6 Mitarbeiter und 
den laufenden Geschäftsbedarf, aufgebracht werden. Die Druckkosten für den „Saar- 
Freund“ einschließlich Sondernummer und „Saarheimatbilder“ beliefen sich auf 
etwas mehr als 37.000 RM265, während die Herstellung und Verbreitung von Druck¬ 
schriften im In- und Ausland, Kosten für die Bundestagung, Unterstützung der 
Vertrauensleute im Saargebiet. Fürsorgetätigkeit sowie die Subventionierung der 
Schülerreisen mit 28.500 RM zu Buche schlug. Honorare für Aufsätze und Original- 
fotographien sowie vertrauliche Informationen kosteten den Verein 8.200 RM und 
während die Lichtbildpropaganda in 3.500 deutschen Lichtspieltheatern mit 2.000 
RM verhältnismäßig günstig war, machten die Reisekosten für Vortragsredner, 
Aufwendungen für Veranstaltungen wie die akademischen Vortragsabende, Bespre¬ 
chungen mit Vertrauensleuten und die Unkosten der Vorstandsversammlungen 
insgesamt 15.500 RM erforderlich. Schließlich summierten sich noch einmal 8.700 
RM für Postgebühren, Telegramme, Fernsprecher und Paketversand sowie 4.800 RM 
für Schreibmaterialien, Bücher, Zeitungen. Drucksachen und Packmaterial. Über die 
Einnahmen wurde in aller Regel geschwiegen, doch gibt eine interne Auflistung 
Aufschluß: Demnach förderten die Reichsinstanzen die Bestrebungen des Vereins 
mit 14.000 RM, die preußische Staatsregierung überwies 6.000 RM, weitere 40.000 
RM stammten von den Mitgliedern266 und 30.000 RM erhielt die Geschäftsstelle 
durch außerordentliche Sammlungen. Von den deutschen Kommunen und Land¬ 
kreisen flössen weitere 20.000 RM in die Bundeskasse, womit sich die Befürch¬ 
tungen Vogels als unbegründet erwiesen, der Verein erleide durch die Gründung des 
262 Vgl. Brief der Konkordia an das RMbesGeb (24.12.24), in: BA-R 1603/2522. 
263 Vgl. undatierte Zusammenstellung der staatlichen Zuschüsse für Bundestagungen aus den Jahren 
1929-1932. in: PA AA, II a Saargebiet, R 76.095. 
264 Vgl. Die Tätigkeit der Geschäftsstelle „Saar-Verein“ ... im Jahre 1929, S. 10 f. 
265 Die Kosten (Schriftleitung und Druck) für den SF mit den SHB schwankten zwischen 1926 und 1935 
zwischen 25.000 und 67.400 RM, was im Durchschnitt etwa 27-35% der jährlichen Gesamtausgaben 
ausmachte: Vgl. die Tätigkeitsberichte der Jahre 1926-1934/35. 
266 Vgl. „Soll-und Ist-Einnahme vom I. April 1925 bis 31. März 1926“ (30.01.26), in: BA-R 1603/2523: 
„Soll- und Ist-Einnahme vom 1. April 1926 bis 31. März 1927“ (04.05.27), in: BA-R 8014/783; „Soll- 
und Ist-Einnahme vom I. April 1927 bis 31. März 1928“ (14.04.28), in: BA-R 8014/784.
	        
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