alliierten Luftangriffe im Sommer 1944 wurden zwei der vier Sekretärinnen dem
Arbeitsamt zu anderweitiger Verwendung gemeldet und die Auslagerung des
Instituts begonnen.'64
Johannes Postius
Johannes Postius wurde am 25. Februar 1910 in Gera geboren.365 Ab 1928 studierte
er in München Naturwissenschaften, Geographie und Philosophie und verbrachte
einen viermonatigen Studienaufenthalt in Nancy.366 1930 ging er nach Heidelberg
und wurde Hilfsassistent am Geographischen Institut. Postius promovierte 1936
und wurde wissenschaftlicher Assistent des Saarpfälzischen Instituts. Im Dezember
1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP, die rückwirkend zum Mai
erfolgte.367 Ende August 1939 wurde er zum Heeresdienst einberufen. Im April
1940 belegte er einen Meteorologenkurs in Wiesbaden und war ab 1942 als
Meteorologe in einem Fliegerhorst vor Metz stationiert. 368 Johannes Postius starb
am 11. Januar 1998.369
Institutseröffnung 1936
Ende August 1936 waren der Umzug der Geschäftsstelle der PGFW nach Kaisers¬
lautern abgeschlossen und die meisten Abteilungen des Saarpfälzischen Instituts
eingerichtet.3 11 Die Eröffnung des neuen Instituts wurde auf die Gaukulturwoche
Mitte Oktober 1936 gelegt. Die PGFW und der Volksbildungsverband Saarpfalz
veranstalteten zusammen mit dem Gauschulungsamt am „Tag der Wissenschaft
und Volksbildung“ in Kaiserslautern öffentliche Tagungen. Tagungsleiter Kölsch
,64 An Hilfskräften arbeiteten im Krieg am Spi Hanna Minarzik (*1925), Gisela Christmann
(*1926) und Gertrud Müller und in der Abt. für Deutsche Sprache Fri. Gertrud Becker und Fri.
M. Bob von der Wörterbuchkanzlei; Emst Christmann, „Bericht über die Arbeit des Westmark-
Instituts für Landes- und Volksforschung in Kaiserslautern für die Zeit vom 1. Juli 1942 bis 30.
Juni 1943“, Westmärkische Abhandlungen zur Landes- und Volksforschung, 5 (1941/42), 396-
97, hier 396; Martin Grimm an d, Verf. v. 12.3.1999; LASp, H 21/449: Christmann, „West¬
mark-Institut für Landes- und Volksforschung Kaiserslautern: Personalstand 1936“ [Gedächt¬
nisbericht, vermutlich aus dem Winter 1945/46]; HMP, G/Sach 1943-44: Wml an RStH Abt. Z-
KR v. 28.9.1943, Chr[istmann] an Zint v. 21.12.1943; HMP, G/Besprechungsbelege, Mitarbei¬
ter: Bertram an Kirschner v. 21.5.1941; HMP, G/Jahresrechnungen: Anlage: Persönliche Aus¬
gaben 1944; IpGV, Verwaltung 1939-44: Liste der weiblichen Gefolgschaftsmitglieder v.
20.1.1943, Christmann an Emrich v. 23.8.1944.
'65 Postius, Untersuchungen, 129: Lebenslauf.
366 ADM, 1W1: Barth an ORR Dr. Hofmann v. 2.7.1940.
367 BDC, Postius: NS-Mg.-Nr. 7 007 428.
'68 HMP, G/Besprechungsbelege, Mitarbeiter: Ramsauer an Arbeitsamt Kaiserslautem v.
18.10.1939, Ramsauer an Zint v. 24.4.1940, Postius an Christmann v. 8.3.1942, cf. Kirschner
an Dittler im Felde v. 2.2.1942.
Klaus Arons (Postius’ Schwiegersohn) an d. Verf. v. 15.2.1999.
370 BayHStA, MK 15552: „Geistiger Raum der Saarpfalz: Die beiden Vorträge auf der Tagung
der wissenschaftlichen Gesellschaft“, NSZ Rheinfront (16.10.1936); „Tag der Wissenschaft
u[nd] Volksbildung in der Gaukulturwoche: Eröffnung des saarpfälzischen Instituts für Landes¬
und Volksforschung“, Pfälzische Presse (16.10.1936); Rödel, „Behörde ...“, 297 Anm.; Schön¬
wälder, Historiker, 327, 351-52 übersah die Identität des Spi mit dem Wml.
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