Westmark“ ausgestalten zu lassen.166 Die historische Abteilung des Saarpfälzi-
schen Instituts begann mit der Bearbeitung eines teuren Trifelswerkes, das von
der bayerischen Staatskanzlei betreut und finanziert wurde.167 Das Trifelsbuch
solle an die Zeit erinnern, „in der der Trifels die Mitte des Reiches, ja, ,das
Reich1, war“. Die Pfalz gedachte mit dem Trifels der seit dem Mittelalter verlore¬
nen Westgebiete - die Auslandsrubrik in der Westmark nannte sich „Der Trifels“
- und definierte sich wieder als das Zentrum des Deutschen Reiches.168 169 Das
Trifels-Buch erschien schließlich anlässlich der Ausgestaltung des Trifels zur
nationalen Weihestätte als Sondernummer der Westmark.!69
Von der PGFW schon früher begonnenen Werken wurden die neuen politischen
Inhalte angeheftet, so zum Beispiel dem Pfälzischen Geschichtsatlas. Angeleitet
vom Verein zur Herausgabe eines historischen Atlasses von Bayern entstand seit
Mitte der 1920-er Jahre der Pfälzische Geschichtsatlas. Er umfasste die Pfalz in
den Grenzen vor dem Versailler Vertrag, schloss also die ehemals bayerischen
Landkreise des Saargebiets ein. 1931 wurde er das wichtigste Unternehmen der
PGFW. Seine Herausgabe im Verlag der PGFW wurde mit fast einem Fünftel des
Jahreshaushaltes veranschlagt. 1933 entmachtete Emrich den Herausgabeverein,
zog den fast fertig gestellten Geschichtsatlas an sich, ließ ihn mit pfälzischen und
nordbadischen Rassenkarten Roth-Lutras abrunden und schrieb das Vorwort.170
166 Friedrich Sprater, „Der Trifels: Ein Denkmal deutscher Macht im ersten Reich“, Germanen-
Erbe, 2 (1937), 178-86, hier 185.
167 Es kostete mindestens RM 25 000; LASp, Fl 3/8009, f. 94: Ramsauer, Besprechung über das
„Trifelsbuch“ am 11.5.1939 v. 12.5.1939; cf. f. 90: Zint (Spl), Einladung zur Besprechung über
die inhaltliche Planung zum 11.5.1939 v. 4.5.1939; HMP, G/Postius 1937: Emrich an Postius v.
22.4.1937.
168 LASp, H 3/8009, f. 91: [vermutlich Frank Zint] Inhaltsplan für das Trifelswerk [Mai 1939];
cf. f. 102: [vermutlich Frank Zint] Inhaltsplan für das Trifelswerk (2. Fassung, 1.6.1939).
169 HMP, G/Institutssitzungen: „Vom Trifels zum Reich: Arbeitstagung des Saarpfälzischen
Instituts: Großzügige Buchveröffentlichung über das bedeutendste Geschichtsdenkmal des
Gaues,“ Saarbrücker Zeitung (17.6.1939); nämlicher Artikel in der Pfälzischen Presse (16.6.
1939); Einladung des Spl v. 31.5.1939 zu einer ganztägigen Besprechung über die Trifels¬
veröffentlichung am 8.6.1939; Emrich, Spl: Aufgabe und Arbeit [9]; Johannes Postius, „Die
Burg als politische Erscheinung“, Völkische Wissenschaft, 3 (1936/37), 277-79; Edmund
Hausen, „Der Trifels im Spiegel der Kunst“, ibid., 280-82; Albert Hartmann, „Der grüne
Teufel: Eine Handschrift aus dem Bereich des Trifels“, ibid., 282-83; Friedrich Sprater, „Das
Ergebnis der Ausgrabungen auf dem Trifels“, ibid., 283-86.
170 BayHStA, MK 15550: Dr. Riedner (Herausgabeverein) an BayKM v. 9.2.1927; BayHStA,
MK 15551: Bassermann-Jordan, Pfeiffer, 7. Sitzung der PGFW am 21.6.1929 [7]; Pfeiffer,
9. Sitzung der PGFW am 27.6.1930 [7]; Bassermann-Jordan, Pfeiffer, 11. Sitzung der PGFW am
24.6.1931, 8, 19, 22, 26; HessHStA, 1150/69: Riedner an Sante v. 13.6.1931; HessHStA,
1150/73: Wilhelm Winkler (Vorsitzender des Hg.-Vereins, HStA München) an Sante v. 29.1.
1935, cf. v. 27.3.1935; Wilhelm Winkler, „Einführung des Herausgebers: Die Stellung der Pfalz
in der deutschen Geschichte“, Pfälzischer Geschichtsatlas, hg. i. A. der Pfälzischen Gesellschaft
zur Förderung der Wissenschaften u. d. Vereins zur Herausgabe eines historischen Atlasses von
Bayern v. id. (Neustadt, H.: PGFW, 1935) [ iii-vi]; Leesch, Deutsche Archivare, 2: 671; LASp, C
1381: Jolas, „Berufliche Erlebnisse ...“, 3: 179-80; Josef Niessen, „[Besprechung] Pfälzischer
Geschichtsatlas (1935)“, Rheinische Vierteljahrsblätter, 5 (1935), 240-46.
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