wurde bisher noch nicht bearbeitet. Allgemein findet sich zur Regionalgeschichte
der NS-Wissenschaftspolitik wenig. Karl Ditt arbeitete hier zur nationalsozia¬
listischen Kulturpolitik in der Region Westfalen.5 Rückblicke über regionale Lan¬
desgeschichtsforschungen nahmen in den letzten Jahren die Zwischenkriegszeit
mit in den Blick. Sie konzentrierten sich indessen auf die veröffentlichten Quellen,
deren politische Hintergründe nicht aus den Archivquellen erschlossen wurden.6 Zu
einzelnen regionalen Kultureinrichtungen liegen Untersuchungen vor.7
Zu den Wissenschaften und Forschungsinstitutionen in der Pfalz, im Saarland und
in der annektierten Moselle existieren nur vereinzelte Anmerkungen, aber keine
kompletten Darstellungen. Zur SFG gibt es kaum Literatur. Ludwig Linsmayer
fasste die Arbeit der SFG und die umfangreiche Kooperation zwischen Saarwissen¬
schaft und Saarpolitik knapp, aber präzise zusammen. Die späte SFG und deren
Fahndung nach neuen grenzüberschreitenden Forschungsobjekten zog er nicht in
Betracht.8 Fritz Jacoby, Heidi Gansohr-Meinel, Ernst Pitz, Peter Schöttler und der
neue Sammelband Griff nach dem Westen erwähnten die SFG am Rande.9 ln
Notker Hammersteins Personen bezogener Geschichte der Deutschen Forschungs¬
Herrschaftsformen in den Gebieten unter deutschem Einfluß“, Die Bürokratie der Okkupation:
Strukturen der Herrschaft und Verwaltung im besetzten Europa, Hg. id., Johannes Houwink ten
Cate, Gerhard Otto, Nationalsozialistische Besatzungspolitik in Europa 1939-1945, 4 (Berlin:
Metropol, 1998), 11-25, hier 17.
Karl Ditt, Raum und Volkstum: Die Kulturpolitik des Provinzialverbandes Westfalen 1923-
1945, Veröffentlichungen des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volksforschung
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 26 (Münster: Aschendorff, 1988).
6 Cf. Hellmut Seier, „Kurhessenforschung im 20. Jahrhundert“, Hessisches Jahrbuch für Lan¬
desgeschichte, 50 (2000), 287-320, hier 292-98; cf. Geschichtswissenschaft in Berlin im 19.
und 20. Jahrhundert: Persönlichkeiten und Institutionen, Hg. Wolfgang Ribbe, Reimer Hansen,
Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 82 (Berlin: de Gruyter, 1992).
Bettina Bouresh, Die Neuordnung des Rheinischen Landesmuseums Bonn 1930-1939: Zur
nationalsozialistischen Kulturpolitik der Rheinprovinz, Kunst und Altertum am Rhein, 141
(Köln: Rheinland Verl., 1996).
8 Ludwig Linsmayer, Politische Kultur im Saargebiet 1920-1932: Symbolische Politik, verhin¬
derte Demokratisierung, nationalisiertes Kulturleben in einer abgetrennten Region, Saarland
Bibliothek, 2 (St. Ingbert: Röhrig, 1992), 347-62.
’ Fritz Jacoby, Die nationalsozialistische Herrschaftsübernahme an der Saar: Die innen¬
politischen Probleme der Rückgliederung des Saargebietes bis 1935, Veröffentlichungen der
Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, 6 (Saarbrücken: Minerva,
1973), 42-43; Heidi Gansohr-Meinel, „Die Landesstelle des Atlas der deutschen Volkskunde in
Bonn und ihre Bedeutung für die rheinische ,Volks-4 und ,Grenzlandforschung4 der zwanziger
und dreißiger Jahre“, Rheinische Vierteljahrsblätter, 59 (1995), 271-303, hier 279-80; Emst Pitz,
„Neue Methoden und Betrachtungsweisen in der landesgeschichtlichen Forschung nach 1918“,
Blätter fiir deutsche Landesgeschichte, 124 (1988), 483-506, hier 487-88; Peter Schöttler, „Die
Historische ,Westforschung4 zwischen ,Abwehrkampf4 und territorialer Offensive“, Geschichts¬
schreibung als Legitimationswissenschaft 1918-1945, Hg. id., stw, 1333 (Frankfurt, M.:
Suhrkamp, 1997), 204-61, hier 212; Wilfried Maxim, ^Frontabschnitte4 der ,Westforschung4 in
der Publizistik der Bonner Schule“, Griff nach dem Westen: Die „Westforschung" der völkisch¬
nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropäischen Raum (1919-1960), Hg. Burkhard Dietz,
Helmut Gabel, Ulrich Tiedau, Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas, 6 (Münster:
Waxmann, 2003), 715-40.
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