Liefermenge von 600 Mio. Kubikmeter Erdgas an die SFG nur unter
der Auflage abzugeben, Anteile am Aktienkapital zu übernehmen. Zwar
scheiterte die ursprünglich gewünschte Beteiligung des Vorlieferanten
in Höhe von mindestens 25 Prozent am Einspruch des Bundeskartell¬
amtes, sodass sich die Anteilsübernahme im Rahmen einer Kapitaler¬
höhung auf 100 Mio. DM auf anfangs 16 Prozent beschränkte, doch
erhöhte sich der Aktienanteil schon 1979 auf 20 Prozent.89 Die Vertei¬
lung des Aktienkapitals gestaltete sich danach wie folgt:
Verteilung des Aktienkapitals (gerundet) der SFG zum 15.
Dezember 1976
Ruhrgas AG
16%
Hütten
9%
Saarbergwerke AG
27%
Rheinland-Pfalz
17%
Saarland
4%
SIKB
4%
pfälzische
kommunale
Beteiligungen
3%
saarld. kommunale
Beteiligungen
20%
Mit dem Einstieg der Ruhrgas AG wandelte sich die SFG endgültig von
einer mehrheitlich öffentlichen Gasgesellschaft zu einem Gasver¬
sorgungsunternehmen mit überwiegend privatwirtschaftlichem Ein¬
fluss. Nach der faktischen Machtübernahme der Erzeugergruppe in den
50er und 60er-Jahren, besaß die Öffentliche Hand jetzt mit 48,77
Prozent auch formal nicht mehr die Mehrheit am Regionalunterneh¬
men. Während sich obendrein die Anteile der Unternehmen schwer¬
punktmäßig auf die Saarbergwerke AG und die Ruhrgas konzentrierten,
^ Die Rheinpfalz vom 30.10.1975: Steigt Ruhrgas bei Saarferngas ein; SFG GB
(1976), S. 28; Die Welt vom 1.6.1976: Saar-Ferngas wünscht sich die Ruhrgas zum
Partner; Saarbrücker Ztg. vom 26./27.6.1976: Der unsichtbare Geist der Saar-Ferngas
heißt Ruhrgas; Die Rheinpfalz vom 29.6.1976: Saar-Ferngas auf breiterer Basis
440